KÖLN. Anhänger des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan haben zu einer Großdemonstration für die Regierung in Ankara aufgerufen. Angemeldet wurde die Kundgebung, die am 31. Juli stattfinden soll, von der „Union Europäisch-Türkischer Demokraten“, die als verlängerter Arm von Erdogans AKP in Deutschland gilt.
Die Veranstalter rechnen mit 15.000 bis 30.000 Teilnehmern. Ursprünglich sollte die Demonstration bereits an diesem Wochenende abgehalten werden. Wegen fehlender Polizeikapazitäten sowie der zugleich stattfindenden Rheinkirmes wurde dieser Terminwunsch jedoch zurückgezogen.
Bereits während und nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei hatte es deutschlandweit Demonstrationen von Erdogan-Anhängern mit zum Teil bis zu 5.000 Teilnehmern gegeben. In Berlin wurde der Menge laut Zeugen ein Megaphon der Polizei gegeben, durch das „Allahu Akbar“ skandiert worden sein soll.
Ob ihrs glaubt oder nicht:
Laute „Allahu akbar“-Rufe aus dem Polizeimegaphon vor der türkischen Botschaft. #türkei pic.twitter.com/5mpolKQhZ8— Erik Marquardt (@ErikMarquardt) 16. Juli 2016
Die Berliner Polizei verteidigte die Übergabe des Megaphons an die aufgebrachte Menge. Auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT teilte die Pressestelle der Polizei mit: „Auf Bitten des Veranstalters überreichte der Einsatzleiter ein Polizeimegaphon an einen der Ordner. Versammlungsteilnehmer wurden durch nachströmende Teilnehmer an die Absperrgitter gedrückt.“ Durch die Übergabe des Megaphons hätten „Durchsagen zur ‘Lenkung’ der Teilnehmer, die dringend notwendig waren, um die Gesundheit der Menschen zu schützen, getätigt werden“ können. Andere Aussagen habe der Einsatzleiter nicht wahrnehmen können. (ho)