OSNABRÜCK. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat die Existenz ausländischer Parallelgesellschaften in Deutschland beklagt. Es sei „integrationspolitisch eine Menge schiefgelaufen“, sagte Jäger der Neuen Osnabrücker Zeitung. Von den Gastarbeitern in Deutschland habe man „viel zu lange gedacht, daß sie irgendwann wieder in ihre Heimat zurückkehren“.
Nun lebten Menschen mitten in Nordrhein-Westfalen, ohne Deutsch sprechen zu müssen. „Daraus sollten wir für die Zukunft lernen.“ Angesichts einer zunehmenden Respektlosigkeit gegenüber Polizisten warnte Jäger vor einer „besorgniserregenden Tendenz zur Verrohung“.Die „Aggressionsspirale“ drehe sich immer schneller, Pöbeleien und Beleidigungen stünden an der Tagesordnung. Alltägliche Einsätze bei Fahrzeugkontrollen und Ruhestörung könnten plötzlich eskalieren. „Das ist nicht hinnehmbar“, sagte der SPD-Politiker.
Mob kreist Polizisten ein
Vergangene Woche hatte ein Mob von rund 100 Personen in Dortmund zwei Polizeibeamte eingekreist und bedroht. Zunächst hatte ein 24 Jahre alter Rumäne ein Trinkpäckchen gegen einen Streifenwagen geworfen. Dies hätten die Beamten allerdings nicht bemerkt. Zwei Zivilbeamte beobachteten den Vorfall am Samstag jedoch und forderten den Mann auf, sich auszuweisen, wie die Polizei vergangenen Montag mitteilte.
Dieser habe den Angaben nach daraufhin begonnen, die Polizisten zu beleidigen. Umstehende Passanten hätten dies mitbekommen und sich rund um die Beamten geschart. Am Ende kreisten etwa 100 Personen die beiden Polizisten ein. (ls)