BERLIN. Das Bundeskriminalamt (BKA) prüft aktuelle Drohungen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gegen Deutschland. Zu dem im Internet verbreiteten Propagandavideo, in dem zu Anschlägen wie in Brüssel aufgerufen wird, sagte eine BKA-Sprecherin laut Nachrichtenagentur dpa: „Klar ist, daß Deutschland im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus steht und daß Anschläge passieren können.“
Der in deutscher Sprache formulierte Terroraufruf verbreitete sich vor allem über Twitter. Das Video zeigt Grafiken von IS-Kämpfern in Kampfmontur vor dem brennenden Kanzleramt oder dem Köln-Bonner Flughafen und darüber Schriftzüge wie „Was deine Brüder in Belgien schaffen, schaffst du auch!“ oder „Deutschland ist ein Schlachtfeld“. Auf allen Bildern prangt das Logo des IS-Medienablegers Furat Media.
De Maizière spricht von „angespannter Lage“
Nach den Terroranschlägen in Brüssel hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) noch von einer „angespannten Lage“ aber keinen konkreten Hinweisen auf bevorstehende Anschläge in Deutschland gesprochen. Auch das neue Video ändere nichts an der gegenwärtigen Gefahrenbewertung, teilte das BKA mit.
Bereits in der vergangenen Woche hatte die Behörde auf Anfrage der JF mitgeteilt: „Nach wie vor gilt, daß Deutschland im Fokus des internationalen Terrorismus steht. Die jüngsten Anschläge in Belgien haben erneut gezeigt, daß die Gefährdung durch den Terrorismus hoch ist und auch in Deutschland eine ernstzunehmende Bedrohungslage besteht.“ Konkrete Hinweise auf Anschlagsplanungen lägen jedoch nicht vor. „Auch in Bezug auf das Testspiel zwischen Deutschland und England liegen derzeit keine Hinweise für eine Gefährdung vor.“ (mv)