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Bundeskriminalamt: Asylbewerberkriminalität deutlich angestiegen

Bundeskriminalamt: Asylbewerberkriminalität deutlich angestiegen

Bundeskriminalamt: Asylbewerberkriminalität deutlich angestiegen

Festgenommener Asylbewerber
Festgenommener Asylbewerber
Festgenommener Asylbewerber Foto (Archivbild): picture alliance/AP Images
Bundeskriminalamt
 

Asylbewerberkriminalität deutlich angestiegen

Die Zahl der von Asylbewerbern begangenen Straftaten ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 92.000 auf 208.344 gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von 79 Prozent, berichtete das Bundeskriminalamt. Zudem gibt es immer mehr Hinweise auf Terrorverdächtige unter Asylsuchenden.
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BERLIN. Die Zahl der von Asylbewerbern begangenen Straftaten ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 92.000 auf 208.344 gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von 79 Prozent, berichtete das Bundeskriminalamt (BKA) in einem Lagebild.

Die Zahl der eingereisten Ausländer nahm in diesem Zeitraum um 440 Prozent zu. Dem BKA-Bericht zufolge stellen Syrer zwar mit 47 Prozent den größten Anteil der Asylbewerber, allerdings gehen mit 24 Prozent unterdurchschnittlich wenige Straftaten auf ihr Konto. Unterrepräsentiert waren in der Statistik auch Tatverdächtige aus Afghanistan und dem Irak.

Asylbewerber vom Balkan besonders kriminell

Auffallend kriminell waren hingegen Asylsuchende aus den Balkanstaaten. Während rund zwei Prozent der registrierten Asylbewerber aus Serbien stammten, waren diese jedoch für elf Prozent der Delikte verantwortlich. Auf vier Prozent Kosovaren entfallen 14 Prozent und auf acht Prozent Albaner 17 Prozent der Straftaten.

Laut dem BKA-Bericht handelt es sich bei den Straftaten vor allem um „Vermögens- und Fälschungsdelikte“ (52.167 Fälle), „Beförderungserschleichung“, also Schwarzfahren (28.712 Fälle) und Diebstahl. Hier hat sich die Zahl von 44.793 im Jahr 2014 auf 85.035 im Jahr 2015 fast verdoppelt. Einen vergleichbaren Zuwachs hatten auch die von Asylbewerbern verübten Rohheitsdelikte (Körperverletzung, Raub, räuberische Erpressung) und Straftaten gegen die persönliche Freiheit (unter anderem Nötigung).

458 schwere Sexualverbrechen

In dem Report des BKA flossen Sexualdelikte mit einem Anteil von etwa einem Prozent in die Statistik ein: 1.688 Fälle von Verstößen gegen die sexuelle Selbstbestimmung, etwa sexueller Mißbrauch von Kindern, wurden aktenkundig, darunter 458 Vergewaltigungen oder sexuelle Nötigungshandlungen. Die Sex-Attacken aus der Silvesternacht in mehreren deutschen Städten sind noch nicht Teil des Lagebilds.

Hinzu kommen 240 Fälle von Straftaten gegen das Leben (etwa versuchter Totschlag oder Mord), bei denen 28 Personen getötet wurden. Bis auf ein deutsches Opfer waren die Getöteten selbst Einwanderer.

Mehr Hinweise auf Terroristen

Dem BKA liegen zudem „266 Einzelhinweise auf mutmaßliche Kämpfer und Angehörige terroristischer Organisationen im Ausland“ vor. 80 Hinweise konnten entkräftet werden, 186 Hinweise sind noch in Bearbeitung, in 25 Fällen wird ermittelt. Allerdings bekäme das BKA in „zunehmender Tendenz“ Hinweise auf Terrorverdächtige unter den Asylbewerbern.

Am großen Lagebericht des BKA nahmen nicht alle Bundesländer teil, wie die Bild berichtete. Die drei SPD-regierten Länder Hamburg, Bremen und Nordrhein-Westfalen fehlen in der Statistik. Hamburg und NRW gaben an, die Erhebung der Daten wäre technisch „nicht möglich“ gewesen. (mv)

Festgenommener Asylbewerber Foto (Archivbild): picture alliance/AP Images
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