Anzeige
Anzeige

Terrorattentat von Würzburg: Altmaier: Keine höhere Terrorgefahr unter Flüchtlingen

Terrorattentat von Würzburg: Altmaier: Keine höhere Terrorgefahr unter Flüchtlingen

Terrorattentat von Würzburg: Altmaier: Keine höhere Terrorgefahr unter Flüchtlingen

Altmaier
Altmaier
Peter Altmaier (CDU) Foto: picture alliance/dpa
Terrorattentat von Würzburg
 

Altmaier: Keine höhere Terrorgefahr unter Flüchtlingen

Nach dem Attentat von Würzburg hat Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) davor gewarnt, Asylsuchende pauschal unter Terrorismus-Verdacht zu stellen. Die Terrorgefahr unter Flüchtlingen sei nicht größer als in der übrigen Bevölkerung.
Anzeige

Jungautoren, Gewinne, Bewirb Dich jetzt!

BERLIN. Nach dem Attentat von Würzburg hat Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) davor gewarnt, Asylsuchende pauschal unter Terrorismus-Verdacht zu stellen. „Die meisten Terroristen, die in den letzten Monaten in Europa Anschläge begangen haben, waren keine Flüchtlinge, sondern Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind“, sagte Altmaier, der auch Koordinator der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung ist, dem ZDF.

Alle Erkenntnisse aus den vergangenen zwölf Monaten legten nahe, daß die Terrorgefahr unter Flüchtlingen „nicht größer und nicht kleiner ist als in der übrigen Bevölkerung“. Es sei aber auch denkbar, daß sich unter den vielen Asylsuchenden auch „der eine oder andere“ befände, der anfällig für terroristische Ideologien sei.

Schwesig für mehr Sozialarbeit

Bundespräsident Joachim Gauck forderte nach dem Anschlag von Würzburg verstärkte Integrationsbemühungen. Die Mehrheit der terroristischen Mörder komme „aus dem gesellschaftlichen Abseits“, deshalb müßten die „Zukunftsperspektiven“ verbessert werden, sagte Gauck der Bild-Zeitung.

Lösungen müßten auf allen Ebenen gesucht werden, sowohl bei der Sicherheitspolitik als auch bei der sozialen Integration. Eine Spaltung der Gesellschaft durch islamischen Terrorismus müsse verhindert werden. „Wir müssen besser verstehen, woher die Krisen im Nahen und Mittleren Osten kommen, aber vor allem, warum einige junge Menschen in unseren europäischen Gesellschaften so empfänglich sind für radikale islamistische Ideen und sich für menschenverachtende Untaten instrumentalisieren lassen.“

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) sprach sich dafür aus, eine mögliche Radikalisierung von jungen Moslems durch mehr Sozialarbeit zu verhindern. „Wir müssen viel eher dran sein. Und deshalb muß jedem auch klar sein, daß die Präventionsarbeit, die ja, muß man auch mal kritisch sagen, in der Vergangenheit oft belächelt worden ist – ‘Was macht ihr da schon mit euren Sozialarbeitern?’ – daran sieht man, daß diese Präventionsarbeit wirklich mehr in den Fokus rücken muß“, forderte Schwesig nach einem Bericht der ARD.

Mazyek warnt vor Spaltung der Gesellschaft

Vor einer Spaltung der Gesellschaft warnte auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek. Möglicherweise habe der Attentäter von Würzburg im Bewußtsein gehandelt, einen Keil in die Gesellschaft zu treiben. „Tun wir alles, daß ihm das nicht gelingt“, mahnte Mazyek gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Den Opfern des Anschlags müsse klargemacht werden, daß es viele gut integrierte Flüchtlinge und viele engagierte Flüchtlingshelfer gebe, „die jeden Tag unser Land ein Stück voran treiben“.

Ein Islamist hatte am Montag in einem Regionalzug bei Würzburg mehrere Personen mit einer Axt und einem Messer attackiert und fünf Opfer dabei verletzt, zwei von ihnen lebensgefährlich. Während seiner Tat rief er „Allahu akbar“. Als er Polizisten angriff, wurde er von den Beamten erschossen.

Der IS hat sich zu der Tat bekannt und veröffentliche ein Video des Attentäters, in dem dieser ankündigt, sich an Ungläubigen zu rächen. Der 17jährige war als afghanischer Asylsuchender eingereist und lebte seit etwa zwei Wochen bei einer bayerischen Pflegefamilie. Mittlerweile gibt es jedoch Zweifel an seinem Alter sowie seiner Herkunft. Sprachexperten, die das Bekennervideo auswerteten, vermuten, daß der Attentäter aus Pakistan stammt. (krk)

Peter Altmaier (CDU) Foto: picture alliance/dpa
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag