BERLIN. Der Gründer und frühere Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, hat seinen Austritt aus der Partei angekündigt. Lucke zog damit die Konsequenz aus seiner Niederlage auf dem Parteitag der AfD in Essen am vergangenen Wochenende.
Er wolle nicht als bürgerliches Aushängeschild für eine Linie dienen, die er ablehne. „Dazu zählen insbesondere islamfeindliche und ausländerfeindliche Ansichten“, teilte Lucke am Mittwoch mit. (Luckes Erklärung im Wortlaut) Der Austritt solle am Freitag erfolgen. Mit ihm werde auch die Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein und EU-Abgeordnete Ulrike Trebesius sowie andere Funktionäre die Partei verlassen.
Er habe zu spät erkannt, daß immer mehr Mitglieder in die AfD drängten, die diese zu einer Partei der „Wutbürger“ machten. Ob er eine neue Partei gründen wolle, habe er noch nicht abschließend entschieden, ergänzte Lucke.
AfD-Führung weist Vorwurf zurück
Die beiden in Essen gewählten Parteivorsitzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen wiesen den Vorwurf, die AfD sei auf dem Parteitag nach Rechts gerückt, zurück. „Wir werden uns weiterhin von radikalen und extremistischen Positionen abgrenzen“, sagte Petry.
Ähnlich äußerte sich auch Meuthen: „Die AfD hat politische Leitlinien, die ganz klare Abgrenzung in radikale Richtungen vornehmen. Diese Leitlinien gelten unverändert, an denen wird nicht gerüttelt“, betonte Meuthen gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. (krk)