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Lesben und Schwulen in der Union: CDU streitet um Homo-Adoption

Lesben und Schwulen in der Union: CDU streitet um Homo-Adoption

Lesben und Schwulen in der Union: CDU streitet um Homo-Adoption

Homoparade
Homoparade
Teilnehmer des Christopher Street Days in Stuttgart 2012 Foto: picture alliance/dpa
Lesben und Schwulen in der Union
 

CDU streitet um Homo-Adoption

Weil er ein Adoptionsrecht für Homosexuelle ablehnt und dies mit seinem Glauben begründet, hat der baden-württembergische CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf den Zorn der Homolobby auf sich gezogen. Wolf bediene ewiggestrige Meinungen und gefährde einen möglichen Wahlsieg, kritisierten die Lesben und Schwulen in der Union (LSU).
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BERLIN. Der Bundesverband der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) hat dem baden-württembergischen CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf vorgeworfen, einen möglichen Wahlsieg bei der Landtagswahl im kommenden Jahr zu gefährden.

Wolf hatte sich in einem Interview mit dem Mannheimer Morgen gegen ein Adoptionsrecht für Homosexuelle ausgesprochen und dies mit seinem Glauben begründet. „Für mich ist die Schöpfung darauf ausgerichtet, daß Mann und Frau sich zusammentun, um Kinder auf die Welt zu bringen. Daraus und vom Wohl des Kindes her gedacht kann ich mir ein Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare nicht vorstellen.“

LSU: Argumentation der Schöpfung unlogisch

LSU-Chef Alexander Vogt kritisierte Wolf am Dienstag deswegen scharf. „Guido Wolf gefährdet damit auch einen Wahlerfolg der CDU in der politischen Mitte“, warnte Vogt. „Wenn CDU-Politiker heute noch glauben, durch die Bedienung ewiggestriger Meinungen Wahlen gewinnen zu können, haben sie leider nicht erkannt, wie weit sich die Gesellschaft mehrheitlich bereits von solchen Positionen entfernt hat. Stimmen, die die CDU damit am rechten Rand gewinnt, verliert sie doppelt und dreifach in der politischen Mitte.“

Bei Adoptionen gehe es um das Kindeswohl und nicht um die sexuelle Orientierung der Adoptiveltern. Auch sei es unpassend, in dieser Frage mit der Schöpfung zu argumentieren. Denn folge man der Logik der Schöpfung, so müsse man akzeptieren, daß Gott auch Schwule und Lesben geschaffen habe, erläuterte der CDU-Funktionär.

Gleichzeitig müßten Homosexuelle anerkennen, daß der Schöpfer ihnen möglicherweise keine Kinder zugedacht habe. „Diese Argumentation ist also weder logisch konsistent noch gesellschaftlich und menschlich angemessen. Sie kann daher keine Grundlage für politische Entscheidungen und allgemeingültige Rechtsvorgaben sein.“ (krk)

Teilnehmer des Christopher Street Days in Stuttgart 2012 Foto: picture alliance/dpa
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