POTSDAM. Die Brandenburger Landesregierung hat offenbar die Zahlen zur Kriminalitätsbelastung nach unten gerechnet. Hintergrund ist ein Erlaß, wonach Serienstraftaten wie Einbrüche und Autodiebstähle nur als ein Delikt gewertet werden, berichtet der Tagesspiegel.
Während Bundes- und Landeskriminalamt diese Methode ablehnen, wurde sie in zwei der vier Landespolizeidirektionen umgesetzt. Das Ergebnis: Mehr als 4.000 Straftaten fielen 2014 aus der Statistik. Besonders bei Einbrüchen lag die wirkliche Zahl der Delikte um zehn bis 16 Prozent über den offiziell veröffentlichten.
Zahl der Einbrüche seit 2009 stark gestiegen
Brandenburg ist aufgrund der offenen Grenzen zu Polen eines der von Kriminalität am stärksten heimgesuchten Flächenländer. Besonders im „Speckgürtel“ um Berlin und an der Grenze haben sich die Zahlen der Wohnungseinbrüche und Autodiebstähle seit 2009 fast verdoppelt.
Verantwortlich für die Dienstanweisung ist laut dem Tagesspiegel der heutige Innenstaatssekretär Arne Feuring. Er hatte in seiner Funktion als Polizeipräsident die Anweisung 2013 herausgegeben. (ho)