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Nach Facebook-Eintrag: Sender beurlaubt Moderator wegen Sympathie für Hooligan-Demo

Nach Facebook-Eintrag: Sender beurlaubt Moderator wegen Sympathie für Hooligan-Demo

Nach Facebook-Eintrag: Sender beurlaubt Moderator wegen Sympathie für Hooligan-Demo

Kesici
Kesici
Martin Kesici: Der Radio-Moderator wurde wegen eines Facebook-Eintrags zur Demonstration „Hooligans gegen Salafisten“ von seinem Sender beurlaubt Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress
Nach Facebook-Eintrag
 

Sender beurlaubt Moderator wegen Sympathie für Hooligan-Demo

Der Radio-Moderator Martin Kesici ist von seinem Sender STAR FM vorläufig beurlaubt worden, weil er auf seiner Facebook-Seite Sympathie für die Demonstration „Hooligans gegen Salafisten“ geäußert hat. Eine erste Entschuldigung Kesicis reichte dem Sender nicht aus.
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BERLIN. Der Radio-Moderator Martin Kesici ist von seinem Sender STAR FM vorläufig beurlaubt worden, weil er auf seiner Facebook-Seite Sympathie für die Demonstration „Hooligans gegen Salafisten“ geäußert hat. „Im Zusammenhang mit dem Facebook-Posting von Martin Kesici hat die Geschäftsführung von STAR FM beschlossen, ihn vorläufig freizustellen. STAR FM distanziert sich von jeglicher Art von extremistischem und rechtsradikalem Gedankengut, Fremdenfeindlichkeit, Gewalt oder Gewaltverherrlichung. Aussagen, die dem entgegenstehen, halten wir in jedem Fall für falsch“, teilte der Sender am Dienstag mit.

Der Musiker und Moderator hatte am Sonntag auf Facebook geschrieben: „Endlich gehen die Deutschen gegen die Salafisten auf die Straße. Wurde auch Zeit.“ Als sich darauf Protest auf seiner Seite regte, antwortete der Gewinner der Casting-Show „Star Search“: „Wenn wir nicht gegen so was auf die Straße gehen, wo soll das hinführen? Langsam reicht es, wir dürfen uns nicht alles gefallen lassen von solch radikalem Gesocks.“ Die Teilnehmer der Demonstration in Köln seien keine Nazis gewesen, vielmehr hätten sich auch Türken, Schwarze und Kurden an der Hooligan-Demonstration beteiligt. „Ich supporte das sehr gern.“

Entschuldigung reicht Sender nicht aus

Kurze Zeit später löschte Kesici seinen Beitrag, da er den Eindruck vermeiden wolle, er sympathisiere „mit Nazis/Radikalen, Linken oder anderen radikalen Gruppen“. Er distanziere sich von jeder Form der Gewalt, egal von welcher Seite. „Ich unterstütze weder Nazis/Rechte noch andere extreme Gruppierungen.“

Seinem Sender STAR FM reichte dies aber nicht. „Martin Kesici hat sich zwar für seine Äußerung entschuldigt und das Posting gelöscht, dennoch bedarf es noch weiterer Gespräche dazu. Aus diesem Grund hat sich die Geschäftsführung entschieden, Martin Kesici vorläufig freizustellen“, hieß es in der Mitteilung des Rockmusik-Senders.

Wie lange die Beurlaubung Kesicis andauern soll, wollte STAR FM auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT nicht sagen. Man führe derzeit Gespräche mit dem Moderator und alles weitere werde sich zeigen, sagte eine Sprecherin. Die Reaktionen der Hörer auf die Entscheidung des Senders seien bislang gespalten. Viele Fans des Senders und Kesicis seien entsetzt gewesen über dessen Facebook-Eintrag. Sie seien über seine Beurlaubung nun aber genauso entsetzt, erläuterte die Sprecherin. (krk)

Martin Kesici: Der Radio-Moderator wurde wegen eines Facebook-Eintrags zur Demonstration „Hooligans gegen Salafisten“ von seinem Sender beurlaubt Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress
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