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Äußerung zu moslemischen Familien: Meisner rudert nach Kritik an Wortwahl zurück

Äußerung zu moslemischen Familien: Meisner rudert nach Kritik an Wortwahl zurück

Äußerung zu moslemischen Familien: Meisner rudert nach Kritik an Wortwahl zurück

Meisner
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Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner bedauert seine Wortwahl zu moslemischen Familien Foto: picture alliance/dpa
Äußerung zu moslemischen Familien
 

Meisner rudert nach Kritik an Wortwahl zurück

Für seine Äußerung über moslemische Familien erntete der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner heftige Kritik von Islamverbänden und Politikern von SPD und Grünen. Nun bedauerte er seine Wortwahl in einer Stellungnahme. Diese sei unglücklcih gewesen.
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KÖLN. Nach der scharfen Kritik an seinen Äußerungen zu moselmischen Familien hat der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner seine Wortwahl bedauert. „Es war keineswegs meine Absicht, Menschen anderen Glaubens damit zu nahe zu treten – meine Wortwahl war in diesem Fall vielleicht unglücklich“, teilte Meisner in einer Stellungahme mit. Seine Äußerung sei als Wertschätzung für Familien gemeint gewesen, in denen der Glaube lebe und fruchtbar werde. „Ich habe schon verschiedentlich gesagt, daß muslimische Familien unserer überalternden Gesellschaft in manchem ein Beispiel geben“, ergänzte der Erzbischof.

Meisner hatte bei einer Buchvorstellung bei der katholischen Gemeinschaft Neokatechumenaler Weg in Köln am 24. Januar gesagt: „Ich sage immer, eine Familie von euch ersetzt mir drei muslimische Familien.“

Mazyek: „Sarrazin-ähnlichen Äußerungen“

Moslemverbände hatten darauf mit Empörung reagiert. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, warf dem Erzbischof im Kölner Stadt-Anzeiger vor, Ressentiments und islamfeindliche Stimmungen zu bedienen und sprach von „Sarrazin-ähnlichen Äußerungen“. Statt einander abzuwerten, sollten die Religionen einander stützen und schätzen. Der Dialogbeauftragte der Türkisch-Islamischen Union (Ditib), Bekir Alboga, sagte, wenn ein vergleichbarer islamische Würdenträger einen solchen Satz hätte, wäre „ein Empörungsschrei durch die Gesellschaft“ gegangen.

Auch aus der Politik kam Kritik an Meisner. Der Integrationsminister von Nordrhein-Westfalen, Guntram Schneider (SPD), zeigte sich laut der Nachrichtenagentur dpa „sehr enttäuscht, daß ein führender Repräsentant der katholischen Kirche Menschen unterschiedlichen Glaubens gegeneinander ausspielt“. Der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende der Grünen, Sven Lehman, monierte, Meisner habe mit seinen Worten einmal mehr gezeigt, „daß er nicht zu einer Metropole der Vielfalt wie Köln passe und nie gepaßt habe“.

Meisner war am 25. Dezember vergangenen Jahres 80 Jahre alt geworden und hatte schon vor einiger Zeit angekündigt, sich von seinem Amt zurückziehen zu wollen. Die Annahme seines Rücktrittsgesuchs durch Papst Franziskus steht bislang jedoch noch aus. (krk)

Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner bedauert seine Wortwahl zu moslemischen Familien Foto: picture alliance/dpa
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