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Max Otte, Kapitaltag, Vermögensschutz, Markus Krall, Stefan Homburg

Demokratiepolitik

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Dieses Jahr habe ich den Akademikerball in der Wiener Hofburg nicht besucht. 2012, als er das letzte Mal unter dem Namen WKR-Ball firmierte, war ein guter Eindruck zu gewinnen; sowohl der routinierte Ablauf der Veranstaltung, als auch die über Wochen im vor- und nachhinein halb irre Presse dagegen dürften mit der diesjährigen Veranstaltung vergleichbar gewesen sein.

Was allerdings dieses Jahr für einige Furore gesorgt hat, ist der massive und scheinbar ziellose Vandalismus in der Wiener Innenstadt sowie die generalstabsmäßig durchorganisierten Attacken auf die Polizei. So was gab es vor zwei Jahren nicht; allerdings beschränkten sich damals die Polizisten auch weitgehend aufs Zuschauen, während Ballbesucher angespuckt, getreten, mit Feuerwerk und Lackfarbe angegangen wurden – über die Gründe, weswegen das nun bei einer ausrichtenden FPÖ nicht mehr so ist, mag spekulieren, wer will.

Was mir unter all dem schriftgewordenen Irrsinn zum Thema besonders ins Auge stach, war allerdings die auffällige Anhäufung der seltsamen Wortkonstruktion „demokratiepolitisch“ in Rubina Möhrings… naja… glossenhaftem Texthaufen. Mal ganz abgesehen davon, daß bemühte „Polizeistaat“-Vergleiche (Wasserwerfer = Gezipark? Hat sie etwa etwas gegen die Türkei?!) und ihre völlige Ausblendung der randalierenden Schwarzblockler schon mehr als genug über die feine Frau Möhring und ihr Kasperletheater „Reporter ohne Grenzen Österreich“ aussagen. „Demokratiepolitik“ – was soll nun das sein? Den mittlerweile gängigen Lapsus, ständig die Begriffe „Demokratie“ und „Republik“ durcheinanderzuwirbeln (das ist weißgott nicht das gleiche, nicht mal entfernt!), mal außer acht gelassen.

Brutale Gewalt und Krawalltourismus

„Demokratiepolitik“ bedeutete rein semantisch in den derzeitigen Staatsformen der Republik Österreich und der Bundesrepublik Deutschland eine behördliche oder parlamentarische Regulierung, Mäßigung der Demokratie. Die Hüter der Demokratie, das wären allerdings in diesem Kontext wohl die demonstrierenden Tiefbesorgten – bis auf jene, die noch nicht ganz warm mit der reinen Lehre sind.

Nun ist Frau Möhrings Artikel klar genug formuliert, um durchblicken zu lassen, wie sich ihr „Scherbenhaufen“ hätte vermeiden lassen: indem die Polizei sich nämlich ebenso gleichgültig wie noch vor ein paar Jahren verhalten oder gleich ganz weggeblieben wäre. Ganz postmodern „demokratiepolitisch“ muß nämlich der Mehrheit (Herrschaft des Volkes, und so) das Recht eingeräumt werden, eine wie auch immer geartete Minderheit bis aufs Messer niederzukämpfen, wenn diese sich „provokant“ verhält. Man kennt das ja.

So sind die Probleme, die die Protagonisten der in ihrem Kurs gegen die FPÖ, Korporierte und alles, was noch dergestalt wider den Stachel löckt, unbeirrten österreichischen Blockparteien nun haben, denn auch nicht die alljährlich wiederkehrende brutale Gewalt sowie der massive Krawalltourismus, oft aus der BRD, oft bezahlt von Studienzwangsbeiträgen. Das Problem sind die kaputten Geschäfte, die verwüsteten Gassen und das viele, viele Geld, das das doch alles gekostet hat. Denn Geld, das muß natürlich reguliert werden. Wer da nicht weiß, wie er sich zu „engagieren“ hat, gehört ganz sicher zu denen, „die sich demokratisch nennen und denen ein ordentlicher Nazi offenbar lieber ist als der alarmschlagende Antifaschist“ (Neues Deutschland). Die überaus hippe VICE, die gerne das Wort „Jugendkultur“ für sich gepachtet hätte, hat dazu übrigens – garantiert unabsichtlich – einen entlarvenden Kurzfilm über „Demokratiepolitik“ und „Mäßigung“ gedreht: „Alles in allem ist es schwierig, so einen Abend einzuordnen“?! Daß ich nicht lache! Pereat diabolus, quivis antiburschius, wie es so schön heißt.

 

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