GÖRLITZ. Weil er in seinem Kaufhaus kein „Benefizkonzert“ für Asylbewerber genehmigen wollte, haben Linksextremisten zu einer Kampagne gegen den Besitzer des Gebäudes, Winfried Stöcker, aufgerufen. Dieser verbreite „rassistische“ Ansichten, heißt es auf einer linksextremen Internetseite. Stöcker hatte die Absage mit dem zunehmenden Asylmißbrauch in Deutschland gerechtfertigt.
Afrikaner sollten nach Hause geschickt werden und in ihren Ländern für einen höheren Lebensstandard sorgen, sagte er nach Angaben von Radio Lausitz. „Ich will in 50 Jahren keinen Halbmond auf dem Kölner Dom.“ Er könne deswegen den „Mißbrauch des Asylrechtes“ nicht unterstützen, betonte der Medizinprofessor. Seine Kollegen seien mit einer ersten Zusage für das Konzert vorgeprescht.
Bürgermeister zeigt sich schockiert
Das „Görlitzer Willkommensbündnis“ und die Stadtverwaltung zeigten sich verärgert über die Absage. „Als Veranstalter des Konzerts haben wir jetzt vieles neu zu koordinieren. Auch finanziell.“ Schlimmer sei jedoch die Begründung des Kaufhausbesitzers.
Bürgermeister Siegfried Deinege bezeichnete die Äußerungen Stöckers als „ziemlich extrem“. Er habe die Absage mit „Ärger“ zur Kenntnis genommen. Nun solle das Konzert am 20. Dezember auf dem örtlichen Weihnachtsmarkt stattfinden. Er betonte, Görlitz sei mit den Asylbewerbern bisher sehr gut klargekommen.
Allerdings gab es in der Umgebung in der Vergangenheit immer wieder Gewalt von Asylsuchenden in der Stadt. Im Juli attackierten drei Tunesier in Bautzen einen Mann, der mit seinem vierjährigen Sohn unterwegs war. Das Opfer erlitt Verletzungen im Gesicht. Im November versuchte ein 20jähriger Iraker ein Asylbewerberheim in Niesky, in der Nähe von Görlitz, anzuzünden, nachdem sein Asylantrag abgelehnt worden war. (ho)