KIEL. Bei den Arbeitsämtern in Kiel sollen Besucher künftig in Einzelfällen auf Drogen und Waffen überprüft werden. „Zu uns kommen auch Menschen, die ihr Leben in bestimmten Situationen nicht mehr unter Kontrolle haben und überreagieren“, sagte Geschäftsführer Michael Stremlau gegenüber dem Stern. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Hausverbote gestiegen. Auch klagen Mitarbeiter zunehmend über unangenehme Begegnungen mit Kunden.
Anlaß für die Maßnahme ist der Mord an eine Mitarbeiterin der Arbeitsagentur in Neuss. Ein 52 Jahre alter Marokkaner drang im September 2012 in das Gebäude ein, um seinen Sachbearbeiter zu töten. Als er diesen nicht antraf, griff er die zufällig anwesende Irene N. mit zwei mitgebrachten Messern an. Die 32 Jahre alte Mutter erlag wenig später ihren schweren Verletzungen.
Privates Sicherheitspersonal soll sich nun in Kiel dezent im Hintergrund halten. „Wir fragen jetzt nicht jeden nach Drogen und Waffen, werden aber in Einzelfällen um eine Kontrolle bitten“, erläutert Stremlau die Vorgaben. „Ich möchte alles getan haben, damit sowohl unsere Kunden als auch meine Mitarbeiter geschützt sind.“ Das Sicherheitspersonal selbst wird nicht bewaffnet sein. (FA)