BERLIN. Die Deutschen haben sich mehrheitlich gegen Waffenlieferungen in den Nordirak ausgesprochen. Das ergab eine Umfrage von Emnid im Auftrag des Nachrichtensenders N24. Demnach lehnen 71 Prozent der Befragten eine Unterstützung der von sunnitischen Gotteskämpfern bedrängten Kurden mit Waffen ab. Allerdings befürworten 68 Prozent die Pläne der Bundesregierung, nichttödliche Rüstungsgüter wie gepanzerte Fahrzeuge oder Schutzwesten zu liefern.
Mehr als jeder vierte Deutsche würde die Einrichtung und Bewachung von Schutzzonen im Norden des Iraks unterstützen. Der größte Konsens herrschte bei der Frage, ob sich Deutschland an der Versorgung der Bürgerkriegsflüchtlinge beteiligen solle. Rund 87 Prozent sind der Meinung, Deutschland solle humanitäre Hilfsgüter in die Krisenregion liefern. Allerdings wollen lediglich 43 Prozent noch mehr Asylbewerber aufnehmen.
Hintergrund ist die prekäre Lage von religiösen Minderheiten, nachdem die radikalislamische, sunnitische Miliz Islamischer Staat weite Teile des nördlich Irak unter ihre Kontrolle gebracht hatte. Zeugen berichten von zahlreichen, systematischen Kriegsverbrechen der Milizen. (FA)