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Mängelbericht: Bundeswehr kaum noch einsatzfähig

Mängelbericht: Bundeswehr kaum noch einsatzfähig

Mängelbericht: Bundeswehr kaum noch einsatzfähig

Kampfhubschrauber Tiger
Kampfhubschrauber Tiger
Kampfhubschrauber Tiger über Afghanistan: Das meiste Fluggerät muß am Boden bleiben Foto: picture alliance / dpa
Mängelbericht
 

Bundeswehr kaum noch einsatzfähig

Die Bundeswehr ist kaum noch einsatzbereit. Das geht aus einem Bericht hervor, den Inspekteure von Heer, Luftwaffe und Marine dem Verteidigungsausschuß des Bundestages vorgelegt haben. Demnach seien zahlreiche Waffensysteme nicht mehr zu verwenden. Grund sind Einsparungen bei der Ersatzteilversorgung.
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BERLIN. Die Bundeswehr ist kaum noch einsatzbereit. Das geht aus einem Bericht hervor, den Inspekteure von Heer, Luftwaffe und Marine dem Verteidigungsausschuß des Bundestages vorgelegt haben. Demnach seien zahlreiche Waffensysteme nicht mehr zu verwenden. Besonders dramatisch zeige sich die Situation bei der Luftwaffe. Von 89 Tornado-Kampfflugzeugen sind laut Bericht lediglich 38 einsatzfähig. Von den 56 Transall-Transportflugzeugen sind nur 24 flugbereit.

Auch modernes Material ist von massiven Ausfällen betroffen. Von den 109 Eurofighter-Jagdflugzeugen der Bundeswehr können derzeit gerade einmal 42 verwendet werden. Luftwaffeninspekteur Karl Müllner gab laut einem Bericht des Spiegels an, im Ernstfall sei Deutschland gerade noch fähig, zwei Alarmrotten von jeweils zwei Abfangjägern starten zu lassen. Für Nato-Missionen können noch weitere vier Eurofighter zur Verfügung gestellt werden.

Von 83 Hubschraubern nur 16 flugfähig

Von 83 gelisteten Transporthubschraubern CH-53 sind ganze 16 für den Flugbetrieb zugelassen. Das Heer hat gleichfalls massive Probleme mit seinen Hubschraubern. Nur zehn der 31 Tiger-Kampfhubschrauber sind verfügbar. Von den 33 Mehrzweckhubschraubern NH90 müssen 25 am Boden bleiben. Ähnlich düster sieht es bei den Marinefliegern aus. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, daß bis auf vier Helikopter sämtliches Fluggerät nicht einsatztauglich ist.

Hintergrund für die desolate Lage ist die schlechte Ersatzteilversorgung. „Früher hat sich die Bundeswehr für einen neuen Hubschrauber gleich die Ersatzteile mitliefern lassen“, verdeutlichte der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP), gegenüber dem rbb Inforadio. „Da hat man gesagt: Die gleichen Kosten, die ich aufwende, um das Gerät zu kaufen, muß ich noch einmal aufwenden, um Ersatzteile, Ausbildung und ähnliches gleich mit zu kaufen.“ Heute liege die Quote bei einem Zehntel.

Auch die Inspektoren der Bundeswehr gaben gegenüber dem Verteidigungsausschuß einen Bestellstopp von Ersatzteilen als Ursache an. So sei es im Zuge der Finanzkrise 2010 in der Ersatzteilversorgung zu drastischen Kürzungen gekommen. Generalinspekteur Volker Wieker gestand ein, daß „der geschilderte Zustand noch einige Jahre erhalten bleiben“ werde. Hinzu kommen weitere Probleme wie eine weitere Verzögerung des Transportfliegers A400M, der die Transall ablösen soll. (FA)

Kampfhubschrauber Tiger über Afghanistan: Das meiste Fluggerät muß am Boden bleiben Foto: picture alliance / dpa
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