BERLIN. Nach dem Fund von harten Drogen auf einem Kinderspielplatz steht eine Vereinbarung der Kreuzberger Bezirksbürgermeisterin Monika Hermann (Grüne) mit den Drogendealern vom Görlitzer Park offenbar vor dem Aus. Ein kleines Mädchen hatte auf einem erst kürzlich sanierten „Piratenspielplatz“ in dem Park mehrere Stanniolpapier-Kügelchen gefunden und diese als „Perlen“ in den Kindergarten mitgenommen, berichtete der Tagesspiegel.
Als ein Junge eine der Kügelchen öffnete und das darin befindliche, weiße Pulver verteilte, schöpfte ein Vater Verdacht. Die hinzugerufene Polizei identifizierte den Inhalt der Kügelchen als Kokain. Eine anschließende Suchaktion auf dem Spielplatz erbrachte neben Kokain auch die hochwirksame Synthetikdroge Crystal Meth. Herrmann vermutet nun, daß das mit den Drogenhändlern getroffene „Agreement“, Drogenverstecke nicht in der Nähe von Spielplätzen und Kindergärten einzurichten, nicht mehr gelte.
Praktisch keine Konsequenzen für die Drogendealer
Eine Bürgerinitiative, die sich für einen drogenfreien Park einsetzt, hat Hermanns Aussage zu einem „Agreement“ als geradezu unverschämt bezeichnet. „Wir haben seit langem Kenntnis, daß hier im Park nicht nur mit weichen, sondern auch mit harten Drogen wie Kokain und Heroin gehandelt wird“, sagte der Geschäftsmann Bülent Burma. Die Initiative fordert von der Bezirksverwaltung ein hartes Durchgreifen gegen die Kriminalität im Park. Hermann dagegen will das Problem mit der Einrichtung eines „Coffee Shops“ in den Griff bekommen.
Die Erzieherinnen wollen den Park jetzt meiden. „Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen“, sagte die Leiterin der Einrichtung. „Das Leben von Kindern ist ernsthaft bedroht“, bestätigte die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Antje Kapek, deren Kind gleichfalls die Spielplätze im Park besuchte.
Berlin hat seit Jahren mit der hauptsächlich von illegalen Einwanderern aus Schwarzafrika ausgehenden Kriminalität zu kämpfen. Ein Hauptproblem sei, so heißt es aus Parlamentskreisen gegenüber der JUNGEN FREIHEIT, daß Personen aus dem Dealermilieu „so gut wie nie“ abgeschoben würden. (FA)