BERLIN. Seit mehr als eineinhalb Jahren halten Asylbewerber mit Duldung des von den Grünen regierten Bezirks eine ehemalige Schule besetzt. In dieser Woche sollte das Gebäude geräumt werden. Nachdem die Afrikaner mit Gewalt drohten, hat der Bezirk nun eine weitere Besetzung des Gebäudes gebilligt.
Die knapp 40 Personen dürfen sich demnach weiterhin in dem Gebäude aufhalten, sofern sie die Renovierungsarbeiten nicht stören. Zugleich werden Hausausweise ausgeteilt, um zu verhindern, daß weitere Asylbewerber, Zigeuner und Drogenabhängige zu der Gruppe stoßen. Auch eine finanzielle Unterstützung wurde den Afrikanern zugesagt.
Mord, Körperverletzung und Drogenhandel
Ursprünglich hatte der Bezirk eine Räumung des Gebäudes verlangt und dazu die Polizei um Amtshilfe gebeten. Die Sicherheitskräfte wurden jedoch im Laufe der Woche immer wieder von Linksextremisten angegriffen. Die Hausbesetzer verbarrikadierten sich und warfen vom Dach der ehemaligen Schule mit Gegenständen auf die Beamten. Ziel des Bezirkes ist es, aus dem Haus ein „internationales Flüchtlingszentrum“ zu machen.
Die Hausbesetzung hatte in den vergangenen Monaten immer wieder für Aufsehen gesorgt. Die Polizei mußte zu mehr als 100 Einsätzen ausrücken. Zudem stiegen Drogenhandel und Gewaltverbrechen in der Umgebung des Gebäudes sprunghaft an. Ende April wurde einer der Besetzer von einem Mitbewohner beim Streit um eine Dusche ermordet. (ho)