KÖLN. Einer der Verdächtigen des geplanten Anschlages auf den Pro-NRW-Vorsitzenden Markus Beisicht wäre beinahe Polizist geworden. Der heute 25 Jahre alte Koray D. stand 2011 unmittelbar vor der Vereidigung, als ihn Fahnder festsetzten. Laut einem Bericht der WAZ-Mediengruppe hatte Koray zuvor bei einem Schützenverein trainiert und Antrag auf eine eigene Schußwaffe gestellt.
„Er war der perfekte nette junge Mann von nebenan“, erinnerte sich der Vereinsvorsitzende von Snipers-Essen e.V., Andreas Isselmann: „Gepflegt, nett, superkorrekt, gebildet.“ Ordnungsgemäß hatte Koray D. einen Antrag auf Bewilligung für eine Neun-Millimeter-Pistole gestellt. Da stand er bereits beim Düsseldorfer Staatsschutz unter Beobachtung.
„Ein bewaffneter Islamist inmitten einer feierlichen Vereidigung“
Kurz vor Auslieferung der Pistole verhaftete ihn der Staatsschutz wegen Planung einer Straftat mit terroristischem Hintergrund. „Ein bewaffneter Islamist inmitten einer feierlichen Vereidigung“, eine Schreckensvorstellung hieß es aus Sicherheitskreisen. Da liege „die Anschlagsgefahr auf der Hand“. Mangels Beweisen kam Koray D. wieder auf freien Fuß, seine Karriere bei der Polizei war jedoch beendet.
Als ihn Fahnder vorige Woche in der Wohnung von Marco G. verhafteten, trug er eine scharfe Pistole im Kaliber 7,65 Millimeter bei sich. Ihm und den Mitangeklagten Marco G., Tayfun S. und Enea B. wird unter anderem die Bildung einer terroristischen Vereinigung, Verabredung zum Mord und Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen. (FA)