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Parteien: Islamisten wollten Ortsverband der Jusos übernehmen

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Islamisten wollten Ortsverband der Jusos übernehmen

Eine Gruppe türkischstämmiger Männer wollte offensichtlich den Leipziger Ortsverband der Jungsozialisten übernehmen. Auf einer Vollversammlung stellten die Neuzugänge fast die Hälfte der Mitglieder. Die Männer stehen der radikalen Gülen-Bewegung nahe.
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Logo der Leipziger Jungsozialisten: Beinahe von Islamisten übernommen? Foto: www.jusos-leipzig.de

LEIPZIG. Eine Gruppe türkischstämmiger Männer wollte offensichtlich den Leipziger Ortsverband der Jungsozialisten übernehmen. Als auf einer Vollversammlung über den neuen Vorstand abgestimmt werden sollte, stellten die Neuzugänge fast die Hälfte der Mitglieder. Wie der MDR berichtet, brach daraufhin der Juso-Vorsitzende Frank Franke die Versammlung ab. Die Männer, die geschlossen in den Ortsverband eingetreten waren, stehen der Gülen-Bewegung nahe.

Die Sekte um den Gründer Fethullah Gülen gilt als eine der am erfolgreichsten missionierenden islamischen Strömungen in Deutschland. Gülen, der einen starken Einfluß auf die türkische Regierungspartei AKP besitzt, wird von Kritikern vorgeworfen, in der Türkei einen Staat im Staat errichtet zu haben. Vor allem aus der türkischstämmigen Bevölkerung rekrutiert der deutsche Ableger seine Mitglieder. Kandidaten werden dabei in Wohngemeinschaften geschult, den sogenannten „Lichthäusern“.

Kaderschmieden in der Leipziger Innenstadt

Wenn die Leipziger Neuzugänge häufig eine einzige Wohnanschrift angaben, ist das laut der Sektenbeauftragten der „Kindervereinigung Leipzig“, Solveig Prass, ein sicheres Indiz dafür, hier Kaderschmieden zu vermuten. „Ich vermute, daß das Lichthäuser sind, daß sie dementsprechend auch zur Gülen Bewegung gehören“, sagte sie dem MDR. Islamwissenschaftlerin Ursula Spuler-Stegemann ergänzte: „Was hier geschieht, ist wirklich exemplarisch hochinteressant, weil das aus meiner Sicht ein Versuch, ein Vorpreschen ist.“

Der lokale Hauptsitz der Gülen-Bewegung wird im „Sächsischen Bildungszentrum“ in der Leipziger Altstadt vermutet. Ihr Geschäftsführer wird offen als Unterstützer geführt. „Wie weit kann man gehen, was kann man besetzen, wie kann man sich einbringen“, beschreibt Spuler-Stegemann die Strategie der Sekte. Neben der Moslembruderschaft schätzt die Wissenschaftlerin die Gülen-Bewegung als „führend für einen Islamismus in Deutschland“ ein. (FA)

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