NÜRNBERG. Bundespräsident Joachim Gauck hat eine neue Willkommenskultur und einen Mentalitätswechsel im Umgang mit Einwanderern gefordert. Die Deutschen müßten sich stärker bewußt machen, daß Einwanderer eine Bereicherung seien, „wenn wir es denn zulassen“, sagte Gauck nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks am Dienstag in Nürnberg.
Bei einem Termin im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge rief Gauck dazu auf, Asylbewerbern mit mehr Offenheit und Sympathie zu begegnen. „Das wäre mal was, wenn die, die in unserem Land wirklich Schutz suchen, mit Freude und offenem Herzen empfangen werden.“
Einwanderer als Chance für Deutschland
Die steigende Zahl von Asylbewerbern und Einwanderern sei auch eine Chance für Deutschland. „Wir brauchen offene Türen für Verfolgte. Und das nicht nur wegen unserer Verfassung und unserer Geschichte, sondern auch aus ökonomischen Gründen“, unterstrich der Bundespräsident und erinnerte dabei an das Schicksal der DDR-Flüchtlinge. Auch sie hätten Schutz und Menschen gesucht, „die ihnen das Gefühl geben, da kommt nicht nur eine Last, sondern ein Mensch mit eigenem Anspruch auf Rechtstaatlichkeit und Lebensglück“.
Als Bundespräsident wolle er daher künftig verstärkt eine offene und freundliche Haltung gegenüber Ausländern einfordern. (krk)