DUISBURG. Die Stadt Duisburg hat angekündigt, den zwangsgeräumten Zigeunern keine Ausweichquartiere zur Verfügung zu stellen. „Wir gehen davon aus, daß die Bewohner auf Grund ihrer hohen Mobilität weiterziehen und die Stadt verlassen“, sagte Sozialdezernent Reinhold Spaniel (SPD) der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
Für die hunderten von Roma, die durch die Räumung ihre illegalen Unterkünfte verloren hätten, oder deren Mietverträge bis zum Jahresende ausliefen, solle es keine kommunalen Ersatzquartiere geben. „Hier gilt: Eine neue Wohnung muß sich jeder selbst besorgen“, betonte Spaniel.
Der Vermieter mehrerer von Zigeunern bewohnten Immobilien hatte in der vergangenen Woche damit begonnen, ein erstes Objekte räumen zu lassen. Weitere, darunter auch ein Hochhaus, in dem sich hunderte von Roma aufhalten, sollen Anfang kommenden Jahres folgen.
Explodierende Sozialkosten
Duisburg kämpft seit längerem mit einem starken Zustrom von Zigeunern aus Bulgarien und Rumänien. Seit Juli 2011 nahm die Zahl der Einwanderer aus den beiden Ländern von knapp 3.900 auf mehr als 6.200 zu. Im ersten Halbjahr 2013 stiegen die Ausgaben an Sozialleistungen für bulgarische Staatsangehörige um 852,1 Prozent, die für Rumänen um 223 Prozent.
In den von den Zigeunern zumeist illegal behausten Quartieren herrschen mitunter katastrophale Zustände. Die Anwohner klagen über Müll auf der Straße sowie sich ausbreitende Prostitution. Für das kommende Jahr wird mit noch einem größeren Zuzug von Roma gerechnet, da ab dann Personen aus Bulgarien und Rumänien unbegrenzte Freizügigkeit in der EU genießen. (krk)