AHRENSBURG. Die steigenden Asylzahlen stellen zahlreiche Kommunen in Deutschland zunehmend vor Probleme. Vor allem die Unterbringung der Asylbewerber gestaltet sich mangels ausreichender Unterkünfte immer schwieriger.
Im schleswig-holsteinischen Ahrensburg ist davon nun die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) betroffen. Sie muß aller Voraussicht nach ihr Vereinsheim aufgeben, weil in dem städtischen Gebäude Asylbewerber untergebracht werden sollen, berichtet das Hamburger Abendblatt.
Derzeit seien in Ahrensburg alle städtischen Asylunterkünfte ausgelastet. Deswegen habe die Stadt Flüchtlinge in Privatwohnungen untergebracht. In dem Gebäude, in dem die DLRG ihr Vereinsheim unterhält, befindet sich auch der Tüv-Nord. Da dort Platz für zwölf Asylbewerber wäre, plant die Stadt, die Mietverträge mit der DLRG und dem Tüv zu kündigen
DLRG fühlt sich übergangen
Das Gebäude sei ursprünglich als Unterkunft für Asylbewerber vorgesehen gewesen, sagte ein Sprecher der Stadt. Mangels Bedarfs hätte man es aber anderweitig vermietet. Nun habe sich die Situation durch die gestiegenen Flüchtlingszahlen aber geändert und es müßten vor allem Unterkünfte für Asylanten gefunden werden, deren Verfahren positive entschieden worden seien.
Prinzipiell könnten sich Asylanten mit Bleiberecht eine eigene Wohnung auf dem freien Markt suchen. Dies scheitere laut dem Sprecher der Stadt aber meistens an ihrer finanziellen Situation. Daher müßten andere Lösungen gefunden werden.
Bei der DLRG stößt das Vorgehen der Stadt auf wenig Verständnis. Dreißig Jahre lang habe man nach einem geeigneten Vereinsheim in Ahrensburg gesucht, erläuterte ein Vorstandsmitglied gegenüber dem Blatt. Natürlich müsse sich die Stadt um Wohnungen für die Asylbewerber kümmern. Es könne aber nicht sein, daß Vereine, die sich sozial engagierten, dabei einfach übergangen würden. (krk)