Anja Sturm ist um ihre Aufgabe nicht zu beneiden. Die 43jährige Anwältin verteidigt derzeit zusammen mit zwei weiteren Kollegen Beate Zschäpe. Freunde hat sie sich damit nicht gemacht.
Nun verläßt Sturm „sehr enttäuscht“ die Kanzlei Weimann & Meyer, berichtet der Tagesspiegel. Die Kanzlei fürchtet offenbar um ihren Ruf. Als Sturm auf die Widerstände ihrer Kollegen gegen ihr Mandat aufmerksam wird, reagiert sie „geschockt“.
Bei anderen Mandaten gibt es keine Skrupel
Jeder Angeklagte habe „ein Grundrecht auf Verteidigung“, sagt die Juristin. Nun arbeitet Sturm vorerst in der Kanzlei von Wolfgang Heer, ebenfalls Verteidiger im Zschäpe-Verfahren.
Bei Weimann & Meyer dürfte die Erleichterung groß sein. Hat die Kanzlei nach Medienberichten doch viele türkische und arabische Klienten. Darunter auch den mutmaßlichen Alexanderplatz-Mörder Onur U. und „Mitglieder libanesisch-arabischer Großfamilien“. Für den Ruf ist das offenbar kein Problem. Fürs Bankkonto auch nicht. (ho)