Na ja – eine Armee voller Autochoner Freiheitsliebender Patrioten ist sie ja nicht gerade…

Aber – ach Opa Grass, willst Du nicht langsam mal deinen Ruhestand geniessen. Angeln gehen ist doch auch ganz nett.

Na gut, nun müßte man sich einigen, was ein Söldner ist. Dann kann man die Frage sicherlich beantworten.

Hallo, liebe CDU, habt ihr nicht fortgesetzt, was unter rotgrün begann? Auslandseinsätze mit Waffen, Angriffskrieg, Abschaffung der Wehrpflicht, Freiwilligenarmee. Also Kriegsdienst für „Knete“. Meine Begriffserklärungen für Söldner kommen der des Herrn Grass sehr nahe.
Dass er sich nun wieder der SPD anbiedert steht auf einem anderen Blatt, soll er mit dieser Partei untergehen. Das ändert aber nichts an der Richtigkeit seiner Grundaussage.
Und, liebe CDU, wer sich getroffen fühlt, der holt in diesem Staat die große Nazikeule heraus. Von Intelligenz und Eignung für die Politik zeugt das nicht gerade.

Die Bundeswehr ist natürlich eine reine Friedensarmee; die Einmärsche in Jugoslawien und Afghanistan geschahen nur zur Friedenssicherung.
Der kleine süße Kollateralschaden am 04.09.2009 in Afghanistan mit rd. 140 Opfern war nur deren Anwesenheit am falschen Ort geschuldet.
Und der Oberbefehlshaberin im Kriegsfall wurde zu sozialistischen Zeiten ein gefestigter Klassenstandpunkt bescheinigt.
Alles klar?

Natürlich ist die Bundeswehr nach Abschaffung der Wehrpflicht eine Söldnerarmee geworden, was denn sonst? Und natürlich wird die Bundeswehr im Namen einer höchst diffusen ‚internationalen Gemeinschaft‘ in alle möglichen Einsätze geschickt, die mit dem eigentlichen Auftrag der Bundeswehr (Landesverteidigung) nichts zu tun haben.

Darum: wo er Recht hat, hat er recht, auch wenn der Vergleich mit der Reichswehr natürlich mehr als schräg ist – geradezu eine Beleidigung für die Reichswehr.

Auch wenn mir H. Grass ansonsten alles andere als sympathisch ist: der Naziknüppel ist – wie in den meisten Fällen sonst auch – völlig unangebracht.

(1) Grass‘ Umschreibung der heutigen Bundeswehr als „Söldnerarmee“ richtet sich keineswegs gegen die Soldaten selbst, sondern gegen diejenigen Politiker, die unsere Bundeswehr kaputt gespart und die Wehrpflicht abgeschafft haben. Die Folge ist, daß unsere Streitkräfte zur Landesverteidigung – laut GG ihre eigentliche Aufgabe – nur noch eingeschränkt fähig sind.

Stattdessen werden deutsche Soldaten in ferne Kriegsgebiete – wie bspw. Afghanistan – geschickt, wo deutsche Staatsinteressen überhaupt nicht bedroht sind. (2)

(2) Gewiß, noch ist unsere Bundeswehr keine Söldnerarmee – wie es sie vor der Scharnhorst’schen Heeresreform von 1808-11 gab -, aber sie ist, wenn sich nicht genügend Freiwillige melden, auf dem besten Wege, eine (international agierende) zu werden.

Unsere Soldaten dürften sich also weniger von Grass diffamiert als vielmehr von den verantwortlichen Politikern – wie bspw. CDU-Mann Beck – verraten fühlen!

(2)

@ H.Seidelbast…und andere:

Eben: Der Begriff „Söldner“ müßte doch klarer herausgearbeitet werden.

Für die jüngeren Kommentatoren, soll aber nicht besserwisserisch gemeint sein:

Siegfried MÜLLER, genannt KONGO – MÜLLER, war ein Söldner. Er war ehemaliger Wehrmachtsangehöriger mit „Eisernem Kreuz“ und in den 60er-Jahren in Afrika ein ganz berüchtigter Mann. Er „verkaufte“ sich und seine internationale kleine, aber äußerst schlagkräftige (und grausame) Truppe gegen Geld an jeden…

Einfach mal im Internet seinen Namen eingeben, auch Wikipedia..

Aber es gibt ja auch heute ehemalige Soldaten, die sich und ihr blutiges Handwerk verkaufen. Kleine oder größere Trupps…
Ich weiß nicht, ob ehemalige Bundeswehrsoldaten auch dabei sind..

Dieser saubere Herr „Verteidigungsexperte“ (was immer das sei) von der CDU glaubt Grass mit den Worten diffamieren zu können: „… erst recht nicht von einem ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS.“

Es ist dazu festzuhalten:

Erstens.
Die Waffen-SS war alles andere als eine Söldnerarmee.

Zweitens.
Ihre soldatischen Leistungen sind über jeden Vergleich, erst recht mit gewissen aktuellen Streitkräften, erhaben. Merkwürdigerweise wird sie von den ehemaligen Feinden, den heutigen Alliierten, was Kampf- und Gefechtswert, Zusammenhalt und Kameradschaft angeht, rückhaltlos als Vorbild akzeptiert.
Die Bunte Wehr (https://www.deutschersoldat.de) glaubt diese Tradition verleugnen, ja, verteufeln zu müssen.

Drittens.
Der Herr „Verteidigungsexperte“ hat offensichtlich keine Ahnung, was sein eigener verstorbener Parteifreund von der CDU, der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer in seiner Ehrenerklärung für Wehrmacht und Waffen-SS zu sagen hatte:

„Sehr geehrter Herr Generaloberst!
Einer Anregung nachkommend, teile ich mit, daß die von mir in meiner Rede vom
3. Dezember 1952 vor dem Deutschen Bundestag abgegebene Ehrenerklärurg für die Soldaten der früheren Deutschen Wehrmacht auch die Angehörigen der Waffen-SS umfaßt, soweit sie ausschließlich als Soldaten ehrenvoll für Deutschland gekämpft haben.
Mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochachtung bin ich Ihr Adenauer“
(Brief Adenauers an den SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS Paul Hausser, datiert vom 17. Dezember 1952.)

„Ich weiß schon längst, daß die Soldaten der Waffen-SS anständige Leute waren. Aber solange wir nicht die Souveränität besitzen, geben die Sieger in dieser Frage allein den Ausschlag, so daß wir keine Handhabe besitzen, eine Rehabilitierung zu verlangen… Machen Sie einmal den Leuten deutlich, daß die Waffen-SS keine Juden erschossen hat, sondern als hervorragende Soldaten von den Sowjets gefürchtet war.“
(Adenauer, Brief im Oktober 1955 an den FDP-Abgeordneten und Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten, General der Panzertruppe der Wehrmacht Hasso von Manteuffel.)

Die Reichswehr des Deuschen Kaiserreiches war eine Wehrpflichtigenarmee. Die Wehrpflicht wurde durch das Versailles Pamphlet im Jahre 1919 abgeschafft und 1935 von Adolf Hitler wieder eingeführt. Danach hiess die Reichswehr „Wehrmacht“. Nach der Genfer Konvention ist derjenige „Söldner“: 1. Der im In- oder Ausland nur deshalb angeworben wird, um in einem Konflikt zu kämpfen, 2.: der in diesem Konflikt auch kämpft, 3.: der aus reinem Streben nach Gewinn an diesem Konflikt teilnimmt und dessen Sold höher ist, als der Sold der regulären Streitkräfte und 4. der als Kombattant nicht den regulären Streitkräften angehört. (einige Punkte ausgelassen). Die Bundeswehr fällt als „Söldnertruppe“ deshalb aus. Man nennt das dann „Berufsarmee“.

@Werter Lüder Osmers aus Deutschland Do 16:54

Herzlichsten Dank und ein aufrichtiges Vergelt´s Gott
in allerdeutlichst verschärfter Form für ihren heraus –
ragenden Beitrag, der wie Balsam auf jede vaterländische Seele wirkt!

Mit freundlichstem Gruß!

Lieber Lüder Osmers aus Deutschland
———
Ein guter Beitrag von Ihnen!

Zwei Mann aus dieser Truppe waren meine Patienten,ich begleitete sie bis zu ihrem Tode.Beide haben sich mir offenbart und ich bin unendlich dankbar dafür!!!
Sie waren damals stolz in einer Eliteeinheit dienen zu dürfen.
Abgefrorene Ohren bzw. die Amputation des linken Armes waren der Lohn dafür.Das schlimmste aber war die Häme vieler Mitbürger ob ihrer Vergangenheit.
Beide haben es im Leben zu etwas gebracht und ich bewundere immer noch ihre Würde,welche sie bis zu ihrem Ende nicht ablegten!!!

Steinbrück sollte mal in einer Enzyklopädie wie Wikipedia nachschauen, wie „Söldner“ definiert ist. Dass auch bei der Hochwasserkatastrophe Soldaten geholfen haben, spricht nicht dagegen, dass sie Söldner sind. Merkmale dafür sind u. a. (Wikipedia):

– wer weder Staatsangehöriger einer am Konflikt beteiligten Partei ist noch in einem von einer am Konflikt beteiligten Partei kontrollierten Gebiet ansässig ist,

– wer nicht Angehöriger der Streitkräfte einer am Konflikt beteiligten Partei ist

No blood for BRD!

@Tassilo aus Bayern aus Polling

Wenn Sie jetzt noch PLAUSIBEL erklären wozu es einer WEHRPFLICHT bedarf, dann sind Sie ein ganz ganz großer Held.

Ich fürchte nur aus dem Heldentum wird nichts werden, denn es gibt keinen, ich wiederhole KEINEN, plausiblen Grund für eine Wehrpflicht. Alles, aber auch wirklich ALLES, lässt sich mit oder durch BERUFSSOLDATEN abdecken. Dazu bedarf es KEINER Wehrpflicht.

Welchen Ersatzdienst haben gleich noch mal die ganzen Verweigerer leisten müssen? Hups, mussten die doch für nen Apfel und nen Ei im Pflegebereich tätig werden. In einem Bereich also wo sowie so schon chronisch unterbezahlt wurde und wird.
(2)

Wie die Definition einer Soeldnerarmee auch immer lauten mag (man achte dabei auch auf die jeweiligen geschichtlich bedingten Unterschiede), jedes Militaer wird letztlich besonders nach dem Zustand bemessen, der ihm durch seine Offiziere vermittelt wird. Und da sieht’s nunmal fuer die Buntenwehr recht duester aus, wenn Herr Boecker als einer ihrer Fuehrer oeffentlich bescheinigt, dass „fuer Geld in den Einsatz zu gehen“ kein schlechter Grund sei!Oder „weil die Kompanie geht“. Bei solcherlei Motivation der Truppe hat G. Grass natuerlich recht, und mir wird ganz schlecht dabei.

Die Waffen SS, war reguläre Truppe, ab 1941 im Russlandfeldzug erstmalig auf dem Gefechtsfeld aktiv. General Hausser und Oberst Steiner haben diese Elitetruppe aufgebaut, in der Gesamtstärke bestand sie aus ca. 900000 Mann.
Die Waffen SS ist bei den Nürnberger Prozessen (IMT) in ihrer Gesamtheit, nicht angeklagt worden, ebenso wenig wie Hausser und Steiner. Die Waffen SS hatte bei allen Alliierten und den Russen ein „Hohes“ Ansehen.
Es gibt ausreichend wissenschaftlich anerkannt Literatur dazu. Ich habe es nie verstanden, warum sich einige Angehörige der Waffen SS, nach dem Krieg, für ihre Mitgliedschaft in dieser Eliteeinheit „schämten“. Selbst Konrad Adenauer CDU und Kurt Schumacher SPD, sowie unzählige alliierter Offiziere traten für die Waffen SS- Soldaten ein, als man diese Truppe in eine „Mörderbande“ umwandeln wollte, auch von deutscher Seite, wohl gemerkt. Himmlers SS und SD sind für die bekannten Verbrechen verantwortlich.

Die ganze Soeldnerdiskussion, die hier gefuehrt wird, laesst sich mit Blick auf Art. 47 des I.Zusatzprotokolls zu den Genferabkommen von 1977 auch auf eine professionelle Ebene stellen.