BERLIN. Das Bundeskriminalamt (BKA) hat vor deutschen und europäischen Islamisten gewarnt, die in Syrien auf Seiten der Aufständischen gegen Assad kämpfen. „Seit einigen Monaten beobachten wir, daß deutsche Islamisten nach Syrien reisen, um sich dort den Rebellen anzuschließen“, sagte BKA-Chef Jörg Ziercke nach einem Bericht der Bild-Zeitung. Es handele sich um 40 bis 60 selbsternannte Gotteskrieger aus dem europäischen Raum, worunter auch etliche Deutsche seien. „Das stellt uns vor erhebliche Probleme, wenn sie zurückkehren“, warnte Ziercke.
Aus einem internen Papier, das der Bild-Zeitung vorliegt geht hervor, daß im vergangenen Jahr 50 deutsche Islamisten in ausländische Terror-Camps gereist sind, unter anderem nach Mali, Libyen, Somalia und Syrien. Dort seien sie in Terrormaßnahmen wie Nahkampftechniken oder Umgang mit Handfeuer- und Infanteriewaffen geschult worden. Mehr als die Hälfte dieser Kämpfer sei mittlerweile wieder zurück in Deutschland.
Washington glaubt an Chemiewaffen-Einsatz
Unterdessen scheinen die Vereinigten Staaten überzeugt davon zu sein, daß die Assad-Regierung Chemiewaffen eingesetzt hat. Es könne mit „unterschiedlichen Graden der Sicherheit“ gesagt werden, daß das Gift „in einem kleinen Maßstab“ zur Anwendung kam. Bereits am Dienstag hatte ein hochrangiger Offizier des israelischen Militärgeheimdienstes bestätigt, daß Israel über Informationen verfüge, wonach Assad Giftgas gegen sein Volk eingesetzt habe. Von israelischer Regierungsseite gab es dazu keine Bestätigung. (tb)