BERLIN. Rund fünfzig syrische Oppositionelle haben sich mit Duldung der Bundesregierung in Berlin getroffen, um Pläne nach dem Regierungssturz zu besprechen. Unter anderem soll ein Verfassungsentwurf erarbeitet werden. Wie Zeit Online berichtet, nehmen auch Funktionäre der Moslembruderschaft an den Geheimgesprächen teil, die bereits seit Januar andauern.
Organisiert wird die konspirative Tagung unter dem Titel „Day After“ von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Zusammenarbeit mit der United States Institute for Peace, einer Einrichtung der amerikanischen Regierung. Auch das deutsche Außenministerium soll mit Geld, Visa und Logistik aushelfen. Deutschland beteiligt sich bereits federführend an einer Arbeitsgruppe Wirtschaftlicher Aufbau und Entwicklung Syriens.
Deutsche Hilfe als Wiedergutmachung für Libyen
Offiziell unterstützt Deutschland die Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad nicht. Die nun bekanntgewordene Hilfe ist allerdings als Zeichen der Wiedergutmachung gegenüber dem Ausland zu sehen, da sich die Bundesregierung nicht an dem Krieg gegen Libyen beteiligt hatte. Diese Haltung hatte damals für heftige Proteste ausländischer Regierungen gesorgt. Im August wollen die Oppositionellen ein Konsenspapier präsentieren. (FA)