DÜSSELDORF. Die rot-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat Bundeswehr-Vorträge an Schulen eingeschränkt. Wie aus der neuen Kooperationsvereinbarung mit den Streitkräften hervorgeht, dürfen Jugendoffiziere öffentliche Schulen nur noch dann besuchen, wenn auch Vertreter von Kirchen und Friedensinitiativen „gleichberechtigt eingeladen“ werden. Diesen soll dabei die gleiche Redezeit zur Verfügung stehen wie den Vertretern des Militärs.
„Wenn die Bundeswehr zwei Stunden bekommt, sollen andere auch zwei Stunden erhalten“, sagte die Sprecherin des NRW-Schulministeriums Julia Heer der Lippischen Landes-Zeitung. Anders als unter der schwarz-gelben Vorgängerregierung, die sich um eine stärkere Zusammenarbeit mit der Bundeswehr bemühte, soll laut der neuen Vereinbarung die „Entwicklung der Friedensgesinnung“ der Schüler im Mittelpunkt stehen.
Während CDU Fraktionschef Karl Josef Laumann davor warnte mit der Regelung die Bundeswehr in die Nähe von Kriegstreiberei zu rücken, ging anderen die Regelung nicht weit genug. So möchte die katholische Friedensbewegung „Pax Christi“ die Bundeswehr ganz aus den Schulen verbannen. „Wir halten die Bundeswehr zur Friedenserziehung und Friedensbildung nicht geeignet“, sagte deren Sprecher Peter Wille. (tb)