PASSAU. Die ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat die deutsche Politik aufgefordert, Israel zu unterstützen, sollte es zu einem Krieg mit dem Iran kommen. „Ich gehe davon aus, daß Deutschland im Ernstfall an der Seite Israels steht“, sagte sie den Passauer Neuen Nachrichten. Es sei gut, „wenn Deutschland deutlicher als bisher dem Iran die rote Linie aufzeigen würde“.
Der Iran würde das Ausland hintergehen, warnte Knobloch. „Daß sich ein Land wie Israel deshalb am Ende entscheiden muß, seine Bürger zu schützen, dafür muß man Verständnis haben.“ Wenn Deutschland einen Krieg verhindern wolle, müsse es „auch dementsprechend handeln und gegenüber dem Iran mehr Härte zeigen“.
Ärger über ausbleibendes NPD-Verbot
Verärgert zeigte sich Knobloch von dem schleppenden Verbotsverfahren gegen die NPD. „Das enttäuscht mich sehr. Im Sinne einer wehrhaften Demokratie müßte der Staat viel mehr tun, damit die Rechten und ihr menschenverachtendes Gedankengut in unserer liberalen Gesellschaft keinen Platz haben.“ (FA)