BERLIN. Die Grünen haben die erneute Kandidatur der hessischen CDU-Abgeordneten Erika Steinbach für den Bundestag 2013 scharf kritisiert. „Die Hessen-CDU wäre gut beraten, einen Schlußstrich hinter die Causa Steinbach zu ziehen und sie in den Ruhestand zu schicken“, sagte der Politische Geschäftsführer der Grünen in Hessen, Matthias Münz.
Steinbach habe innenpolitisch und außenpolitisch viel Porzellan zerschlagen. „Sie hat den deutschen Überfall auf Polen relativiert, irrsinnige Nazi-Vergleiche über Twitter verbreitet und Überlebende des Holocaust beleidigt. Steinbachs Weltbild ist 1990 stehengeblieben“, kritisierte Münz. Neue Gesichter und frische Idee seien in der CDU nicht in Sicht.
Steinbach hatte gegenüber der Frankfurter Rundschau angekündigt, im kommenden Jahr erneut für den Bundestag zu kandidieren. „Ich habe mich entschieden, noch einmal anzutreten“, sagte die 68 Jahre alte CDU-Politikerin. „Ich bin dann jünger als Konrad Adenauer, der mit 73 Jahren Bundeskanzler geworden ist.“ Der Zeitung nach soll man in der CDU bislang davon ausgegangen sein, daß Steinbach, die seit 1990 dem Bundestag angehört, sich nicht noch einmal um ein Mandat bewirbt. (krk)