BERLIN. Gleich mehrere Grünen-Politiker sind durch Alkohol und Drogen in die Schlagzeilen geraten. Am Mittwoch entband der Berliner Landesverband der Grünen seinen Geschäftsführer und Wahlkampfleiter, André Stephan, von seinen Verpflichtungen. Stephan war am frühen Mittwochmorgen von Zivilpolizisten aufgegriffen worden, als er am Steuer seines Autos vor einer Ampel stark alkoholisiert eingeschlafen war.
„Als ihn die Einsatzkräfte festhielten, beleidigte er sie, schubste dann einen Polizisten und trat nach einem ihm zu Hilfe eilenden Kollegen“, beschreibt ein Polizeisprecher die Situation. Laut Informationen der Berliner Zeitung soll das Ergebnis der Blutuntersuchung in einigen Tagen vorliegen.
Streit um Hanfplantage in Parteibüro
Der Grünen-Politiker befand sich auf dem Rückweg von einem Fest des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD), den die Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast im September 2011 aus dem Amt drängen will. Noch ist unklar, wer Stephan als Wahlkampfleiter ablösen wird. Der 31jährigen saß zuvor für die PDS in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung und wechselte 2005 zu den Grünen.
In Thüringen ist unterdessen ein Streit um Hanfpflanzen in einem Parteibüro der Grünen entbrannt. Polizisten hatten am Wochenende zwölf Hanfpflanzen in der Kreisgeschäftsstelle in Gera beschlagnahmt. Die Pflanzen befanden sich auf einem zur Wohnung gehörenden Balkon. Noch ist unklar, ob sie zum Rauschmittelkonsum geeignet sind.
Die Thüringer Grünen-Abgeordnete Astrid Rothe-Beinlich, die hier ihr Wahlkreisbüro unterhält, nannte laut dem Nachrichtenportal Der Westen die Pflanzenzucht eine dumme Aktion. Sie versprach eine rasche Aufklärung und bestritt, über die Hanfpflanzen in der Grünen-Geschäftsstelle informiert gewesen zu sein. Laut eigener Angabe war sie zuletzt vor sechs Wochen in Gera. (FA)