BERLIN. Der Anteil ausländischer Straftäter in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Laut der am Dienstag von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik betrug der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger 21,1 Prozent. 2008 hatte er bei 20,9 Prozent gelegen.
Damit waren Ausländer 2,4 mal häufiger straffällig, als es ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung (8,7 Prozent) entspricht. Auch ohne ausländerspezifische Delikte betrug der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger 2009 19,1 Prozent (2008: 18,9 Prozent).
Nicht gesondert erfaßt werden Tatverdächtige mit einem sogenannten Migrationshintergrund. Sie zählen zu den deutschen Tatverdächtigen.
Jugendgewalt sinkt um neun Prozent
Laut der Statistik waren nichtdeutsche Tatverdächtige im vergangenen Jahr überproportional bei Straftaten vertreten, die einen hohen Organisationsgrad erfordern, so zum Beispiel beim Handel mit Rauschgift. Zudem spielten Ausländer, die seit langem in Deutschland leben und beruflich integriert sind, im Kriminalitätsgeschehen eine eher geringe Rolle.
Insgesamt gingen die polizeilich registrierten Straftaten 2009 um ein Prozent auf 6.054.330 Delikte zurück. Insbesondere die Jugendgewalt sank um annähernd neun Prozent. Die Gewaltkriminalität ging um 1,2 Prozent auf 208.446 Straftaten zurück. (krk)