BERLIN. Die Partei „Pro Deutschland“ hat mit einer Demonstration in Berlin vor einer Islamisierung Deutschlands und Europas gewarnt. „Mit einem Mal erkennt die politische Klasse die Gefahren, die aus der Islamisierung erwachsen“, sagte der Bundesvorsitzende von „Pro Deutschland“, Manfred Rouhs, am Sonntag mit Blick auf die jüngsten Terrorwarnungen und forderte eine „schärfere Überwachung der islamistischen Szene“ in Deutschland.
Die etwa 50 Teilnehmer der Demonstration zogen vom Brandenburger Tor zum Potsdamer Platz. Proteste gegen die Veranstaltung von Pro Deutschland gab es so gut wie keine.
Bei der Abschlußkundgebung kritisierte der ehemalige Bundestagsabgeordnete Henry Nitzsche, daß Maßnahmen wie die verstärkte Polizeipräsenz immer nur nach Terrorwarnungen zur Anwendung kämen. „Ich wünschte mir mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten und Hundestaffeln in den Berliner U-Bahn-Linien und Stadtvierteln, in denen Deutschsein heißt, einer gefährdeten Minderheit anzugehören“, forderte Nitzsche.
Kritische Worte an die eigenen Reihen
Gleichzeitig wandte sich der ehemalige CDU-Politiker jedoch auch mit kritischen Worten an das eigene politische Lager. Es komme ihm manchmal so vor, als ob der ein oder andere alles Unheil in Deutschland nur auf den Islam zurückführe. Diese sei jedoch eine gefährliche Denkweise. Gefährlich, nicht weil dadurch alle Moslems zu Sündenböcken gemacht würden, wie dies die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth behaupte, sondern weil dadurch andere Probleme verdeckt würden. So handle es sich zum Beispiel bei einem „schwarzafrikanischen Drogendealer in Hamburg“ nicht automatisch um einen besseren Mensch, nur weil er vielleicht kein Moslem oder sogar Christ sei.
Bei aller berechtigten Warnung vor dem Islam und vor islamischer Zuwanderung, dürfe man die anderen Gefahren, die „uns und unsere Sicherheit bedrohen nicht außer Acht lassen und vernachlässigen“, warnte Nitzsche. Zwar ernte man für den Kampf gegen die Islamisierung über alle politischen Lager hinweg Verständnis, von Alice Schwarzer bis Henryk M. Broder, beim Kampf gegen die Masseneinwanderung sehe das jedoch schon anders aus. Das bedeute allerdings nicht, daß dieser Kampf unwichtiger sei.
Pro Deutschland will im kommenden Jahr zur Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses antreten. (le)