BERLIN. Junge Moslems in Deutschland sind erheblich gewaltbereiter als gleichaltrige Christen oder nicht religiöse Jugendliche. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen. Danach liegt die Quote der Gewalttäter unter „sehr religiösen“ Muslimen bei 23,5 Prozent, die der „etwas religiösen“ bei 19,6 Prozent.
Bei jungen Christen gilt laut der Studie dagegen, „daß sie mit steigender Religiosität weniger Gewalttaten begehen“. Für die Untersuchung waren zwischen 2007 und 2008 deutschlandweit 45.000 Schüler befragt worden. Ein Schwerpunkt wurde dabei auf die Auswirkungen der Religiosität auf Einstellungen und Verhaltensweisen von 14- bis 16jährigen gelegt.
Die Studie zeigt zudem, daß sich die Religiosität von Zuwanderern auch auf deren Integration auswirkt. So sei die Gruppe der konfessionslosen Zuwanderer am besten integriert. Sie strebten zu 41,2 Prozent das Abitur an, hätten zu 62,9 Prozent deutsche Freunde und fühlten sich zu 66,1 Prozent als Deutsche.
Religiöse türkische Zuwanderer sind schlecht integriert
Bei jungen Muslimen lägen die Vergleichswerte dagegen erheblich niedriger. Nur 28,2 Prozent von ihnen verfügten über deutsche Freunde, und nur etwas über ein Fünftel (21,6 Prozent) fühle sich als Deutsche. 15,8 Prozent der jungen Muslime strebe das Abitur an. Christliche Zuwanderer hätten dagegen zu 27,5 Prozent deutsche Freunde, fühlten sich zu 58,7 Prozent als Deutsch und strebten zu 57,4 Prozent das Abitur an.
Für türkische Jugendliche ergebe sich folgende Konsequenz: „Sie sind um so schlechter integriert, je mehr sie religiös gebunden sind“, heißt es in einer Zusammenfassung der Studie. Sehr religiöse türkischstämmige Zuwanderer hätten nur zu 21,7 Prozent deutsche Freunde, besuchten nur zu 11,5 Prozent da Gymnasium und fühlten sich nur zu 14,5 Prozent als Deutsche – und das, obwohl sie zu 88,5 Prozent in Deutschland geboren sind. (krk)