BERLIN. Das Bündnis „Rechtspopulismus stoppen“ hat dem „Hotel Berlin“ indirekt mit einem Boykott gedroht. Hintergrund ist der dortige Auftritt des niederländischen Islamkritikers Geert Wilders Anfang Oktober. Der Hotelbetreiber habe „wissentlich“ zu einem Klima beigetragen, in dem Muslime unter „Generalverdacht“ gestellt würden, behauptet die Gruppierung in einem offenen Brief: „Sie haben sich damit zu Kompliz_innen von Rassist_innen und Rechtspopulist_innen gemacht.“
Lob für FDP-Politikerin
Islamkritische Einrichtungen wie das „rassistische Internetporal“ Politically Incorrect würden die Gesellschaft spalten und „im rassistischen Windschatten von Geert Wilders Rassismus und Haß hoffähig machen wollen“, heißt es weiter. Daher wolle man sich an die verschiedenen Botschaften und Vertretungen in Berlin wenden und „sie auf Ihre Geschäftspraxis hinweisen“, mit die Hausleitung „gezielt und bewußt Rassist_innen ein Podium für Hetze und Diskriminierung bietet“, wurde dem Hotel gedroht.
Das Bündnis will sich zudem an Bundestagsabgeordnete wenden und sie auffordern, „ihre Besuchsgruppen aus Wahlkreisen etc. nicht mehr bei Ihnen unterzubringen.“ Unterzeichnet ist das Schreiben mit „antirassistischen Grüßen“. Ausdrücklich wird in dagegen die Haltung von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) gelobt, die Wilders als „zwielichtige Figur“ bezeichnet hatte. (FA)