BERLIN. Die Aktion „Linkstrend stoppen“, die eine konservative Kehrtwende der CDU fordert, hat ihre Kritik am derzeitigen politischen Kurs der Union erneuert. „Wir brauchen nicht versuchen, neue Wähler zu gewinnen, wir müssen erstmal versuchen, die alten zu halten“, mahnte der Sprecher der Initiative, Michael Nickel, vor Beginn der Regionalkonferenz der CDU in Berlin gegenüber der ARD.
Zu der Veranstaltung, an der auch die CDU-Vorsitzende Angela Merkel und Generalsekretär Hermann Gröhe teilnahmen, waren am Freitag abend rund 1.000 Parteimitglieder gekommen.
Nickel ergriff wie schon in der vergangenen Woche auf der Regionalkonferenz in Wiesbaden das Wort und erwähnte einen Werbebrief, den er von den Republikanern erhalten habe und in dem ihm nahegelegt worden sei, die Partei zu wechseln. „Wo kommen wir denn da hin“, fragte Nickel. Solle er etwa die letzte verbliebene Volkspartei verlassen, wie die Ratten das sinkende Schiff. Dafür habe er kein Verständnis.
„Links der Mitte sind für die Union keine Wahlen zu gewinnen“
Er wolle auch keine neue Partei gründen, sondern Bundeskanzlerin Merkel müsse endlich einen Kurswechsel einschlagen, forderte Nickel. Links von der Mitte seien für die Union keine Wahlen zu gewinnen, warnte er und erntete erheblichen Applaus dafür.
Später sprach der CDU-Mann aus Brandenburg Merkel nochmals persönlich an, wobei die Kanzlerin nach seinen Angaben Gesprächsbereitschaft mit der Aktion „Linkstrend stoppen“ signalisiert haben soll. Aber, kündigte Nickel an, „wir werden uns aber nicht einlullen lassen.“ (krk)