BERLIN. FDP-Chef Guido Westerwelle hat seine Weigerung verteidigt, einem britischen Journalisten von der BBC auf englisch zu antworten. Er sei nach wie vor der Meinung, daß in Deutschland bei offiziellen Anlässen Deutsch gesprochen werden sollte, sagte er der Bild am Sonntag.
„Die deutsche Sprache ist wunderschön, und ich sehe keinen Grund, warum wir uns für die eigene Sprache genieren sollten.“ Das habe ihm zwar Kritik von einigen Intellektuellen eingetragen, aber es hätten ihm auch Hunderte Bürger zustimmend geschrieben.
Özdemir entschuldigt sich bei der BBC
Westerwelle wolle einen Beitrag dazu leisten, „daß Deutsch in Europa nicht zur Viert- oder Fünft-Sprache“ werde – und zwar unabhängig davon, in welcher Funktion er diesem Land dienen werde, sagte der FDP-Politiker, der voraussichtlich Außenminister der schwarz-gelben Regierungskoalition wird.
Unterdessen hat sich Grünen-Chef Cem Özdemir bei den „Freunden von der BBC“ und allen Englischsprechenden in und außerhalb Deutschlands“ mit einem englischsprachigen Video für Westerwelles Verhalten entschuldigt. Er wisse nicht, wie sie sich gefühlt hätten, als sie den FDP-Vorsitzenden erlebten, aber sie sollten versichert sein, daß es auch andere Deutsche gebe.
Özdemir erinnerte an Joschka Fischer und daran, daß in vier Jahren wieder Wahlen seien – dann kämen die Grünen zurück. „Also bitte lassen Sie uns nicht allein mit solchen Typen“, bat Özdemir. (krk)