KÖLN. Der türkische Generalkonsul in Düsseldorf, Hakan Kivanc, ist wegen angeblich rassistischer Äußerungen über Deutschland in die Kritik geraten. Die Initiative Mor Gabriel, die sich für den Erhalt des gleichnamigen christlichen Klosters in der Türkei einsetzt, fordert deshalb nun seine Abberufung.
Die Initiative wirft dem Diplomaten in einer Pressemitteilung vor, er habe im Februar zu Unterstützern des Klosters gesagt, die Deutschen würden, wenn sie nur könnten, allen Türken ein „T“ eintätowieren und ihnen das gleiche Schicksal wie den Juden im Dritten Reich angedeihen lassen.
Braunes Blut in deutschen Adern
Daher müßten sich alle Türken an ihr Heimatland halten, denn dieses sei ihre einzige Schutzmacht. Aus den Deutschen hingegen würde braunes Blut fließen, wenn man ihnen die Pulsadern aufschneide.
Der Sprecher der Initiative Mor Gabriel, Kubilay Demirkaya, forderte die Türkei auf, umgehend personelle Konsequenzen zu ziehen. Ein Generalkonsul der Türkei, der ein solches Bild von Deutschland habe, dürfe hierzulande nicht weiter im diplomatischen Dienst arbeiten.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, soll sich mittlerweile auch die bayerische Staatsministerin für Europa- und Bundesangelegenheiten, Emilia Müller (CSU), in den Fall eingeschaltet. Müller habe Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) aufgefordert, die Vorwürfe gegen Kivanc zu prüfen.
Auswärtiges Amt sucht Kontakt zur türkischen Botschaft
Sollten die Äußerungen zutreffen, sei dies eine beispiellose Entgleisung des Diplomaten, schärfste diplomatische Sanktionen verlangten. „Ein solcher Diplomat hat in unserem Land nichts zu suchen“, heißt es in einem Brief Müllers an Steinmeier.
Im Auswärtigen Amt wollte man sich zu der Angelegenheit derzeit nicht äußern. Ein Sprecher bestätigte aber auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT, daß man den Kontakt zur türkischen Botschaft suche, um zu klären, was Kivanc konkret gesagt habe. (krk)