MÜNCHEN. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen hohe Funktionäre islamischer Verbände in Deutschland. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, stehen der Generalsekretär der „Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs“ (IGMG), Oguz Üçüncü, sowie der Vorsitzende der „Islamischen Gemeinschaft in Deutschland“ (IGD), Ibrahim el-Zayat, im Verdacht, an der Bildung einer kriminellen Vereinigung beteiligt zu sein.
Ihnen und fünf weiteren Verdächtigen wird unter anderem Betrug und Geldwäsche vorgeworfen. Mit den Einnahmen könnten laut Auskunft der Staatsanwaltschaft „islamistische Gruppen im Raum München und Ulm unterstützt worden sein“.
Teilnehmer der „Deutschen Islamkonferenz“ im Visier
Die IGMG ist mit geschätzt etwa 27.000 Mitgliedern nach Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz die größte islamistische Organisation in Deutschland. In der IGMG haben sich in Deutschland über 500 Moschee- und Kulturvereine zusammengeschlossen.
Den umfangreichen Immobilienbesitz der Organisation verwaltet eine „Europäische Moscheebau- und Unterstützungsgemeinschaft e.V“, deren Geschäftsführer der IGD-Vorsitzende Ibrahim el-Zayat ist. Bereits 2002 soll el-Zayat ins Visier des Bundeskriminalamts (BKA) geraten sein, da er der Geldwäsche zugunsten extremistischer Moslem-Organisationen verdächtigt wurde.
Den in der Presse erhobenen Vorwurf, er sei Funktionär der islamistischen Terrororganisation der ägyptischen „Muslimbrüder“, wies el-Zayat stets zurück. In seiner Funktion als Mitglied des „Zentralrats der Muslime in Deutschland“ (ZMD) nahm el-Zayat als Gast an der von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) einberufenen „Deutschen Islamkonferenz“ teil.
Die IGMG teilte mit, die „Anschuldigungen entbehren jeglicher Grundlage“. Oguz Üçüncü erklärte, daß er „angesichts des laufenden Verfahrens … noch keine weitergehenden Bewertungen zum Inhalt des Verfahrens” machen könne. (vo)