BERLIN. Der Philosoph Peter Sloterdijk hat die Kritiker von Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin (SPD) scharf angegriffen. Man könnte meinen, „die deutsche Meinungs-Besitzer-Szene habe sich in einen Käfig voller Feiglinge verwandelt, die gegen jede Abweichung von den Käfigstandards keifen und hetzen“, sagte Sloterdijk dem Magazin Cicero.
Weil Sarrazin in einem Interview die „unleugbar vorhandene Integrationsscheu gewisser türkischer und arabischer Milieus in Berlin“ angesprochen habe, sei „die ganze Szene der deutschen Berufsempörer“ auf die Barrikaden gegangen.
„Bundesbankpräsident Weber gegen Opportunismus nicht immun“
Das zeige, wie tief der „Sprachkarren“ im Dreck stecke. Die abgekartete Gruppendynamik wirke, als gelte es, „einen Wettbewerb in Empörungsdarstellung zu gewinnen“, sagte der Publizist weiter.
Dem Bundesbankpräsidenten Axel Weber warf Sloterdijk ein anbiederndes Verhalten vor. Auch er habe sich „gegen die Epidemie des Opportunismus als nicht immun“ erwiesen, kritisierte der Philosoph. (krk)
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