BERLIN. Polizei, Zoll und Staatsanwaltschaft haben am Mittwoch in ganz Deutschland zahlreiche Büros der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) durchsucht. Kölner Staatsanwälte werfen Milli Görüs „in größerem Umfang“ Spendenbetrug und Unterschlagung von Sozialbeiträgen ihrer Mitarbeiter vor.
In insgesamt 26 Büros und Wohnungen sollen die Ermittler Material beschlagnahmt haben. In Hamburg durchsuchten die Beamten außerdem eine Moschee im Stadtteil St. Georg.
„Fadenscheiniger Vorwand“
Weitere Durchsuchungen fanden in Bonn, Dortmund, Bielefeld, Duisburg, Hannover, Ulm, Stuttgart, Nürnberg, Bremen, Darmstadt und Konstanz statt. Milli Görüs ist laut Verfassungsschutz mit etwa 27.000 Mitgliedern die größte islamistische Organisation in Deutschland.
Ihr Generalsekretär Oğuz Üçüncü sprach in einer Pressemitteilung von einem „fadenscheinigen Vorwand“. Die Vorwürfe gegen Milli Görüs würden sich bald als haltlos erweisen. Üçüncü bedauerte, daß durch derartige Aktionen „einer Stigmatisierung der Muslime weiterer Vorschub geleistet“ werde. (vo)