ERFURT. Die Fachhochschule Erfurt belohnt künftig ehrenamtliches Engagement im „Kampf gegen Rechts“. Wer sich bei Projekten gegen Rechtsextremismus des „Netzwerks für Demokratie und Courage“ engagiert, soll dies als „vollwertige Studienleistungen“ anerkannt bekommen.
Darauf einigten sich die Hochschule und das Netzwerk Courage. „Nachdem die Fachhochschule Erfurt sich in den vergangenen Jahren an den Aktivitäten der Stadt Erfurt im Ringen für Vielfalt und Toleranz, gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit beteiligt hat, will sie mit dem heutigen besiegelten Kooperationsprojekt selbst aktiv werden“, begründete der Präsident der FH Erfurt, Heinrich H. Kill, den Schritt.
Da seit dem Bologna-Prozeß die Abschlußzeugnisse der Bachelor- und Masterstudiengänge nicht mehr bloß Noten aufwiesen, sondern auch Auskunft über sonstige Qualifikationen und Kompetenzen gäben, sei dies nun möglich.
„Wir unterstützen eine nicht-rechte Gegenkultur“
Normalerweise müßten die Zusatzqualifikationen in Kursen an der FH erworben werden, durch den Kooperationsvertrag könnte das Netzwerk Courage den Studenten jetzt aber auch Zertifikate ausstellen, die dann von der Hochschule äquivalent zu Studienleistungen anerkannt würden.
Das Netzwerk Courage versteht sich als „gemeinsame Handlungsplattform“ und bietet beispielsweise bei Projekttagen an Schulen Veranstaltungen zum Thema Rechtsextremismus an. Ziel sei es, Mut zu machen, um nicht wegzusehen, wenn Diskriminierung stattfinde.
„Wir unterstützen eine emanzipatorische und damit nicht-rechte Gegenkultur durch die Stärkung von antirassistischen Positionen und das Aufzeigen alternativer Handlungsoptionen“, heißt es in der Selbstvorstellung. Dazu gehöre die Achtung jedes einzelnen Menschen, unabhängig von Herkunft, Sprache, Religion oder Geschlecht.