FRANKFURT/MAIN. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will ab der kommenden Saison Schiedsrichtern die Möglichkeit geben, Spiele wegen schwerwiegender rassistischer Vorfälle im Stadion abzubrechen. Damit wolle man einen entsprechenden Beschluß der Europäischen Fußball-Union (UEFA) umsetzen, hieß es am Wochenende.
Wie der für die Schiedsrichter zuständige DFB-Vizepräsident Rainer Koch bekanntgab, warte man noch auf die konkreten Vorgaben der UEFA und werde dann die entsprechenden Anweisungen an die Schiedsrichter weitergeben.
„Die Rassismus-Vorgabe wird umgesetzt. Es muß aber behutsam überlegt werden, wie das im Detail aussehen soll. Wir dürfen die Schiedsrichter damit nicht allein lassen“, sagte Koch.
DFB-Präsident Theo Zwanziger erfreut über UEFA-Beschluß
Das Exekutivkomitee der UEFA hatte Anfang Juli einen Drei-Stufen-Plan zur Bekämpfung von Rassismus im Fußballstadion beschlossen. Danach könne der Schiedsrichter nun mit Spielunterbrechungen, Stadiondurchsagen und in letzter Konsequenz mit Spielabbruch auf fremdenfeindliche und rassistische Fangesänge reagieren.
DFB-Präsident Theo Zwanziger zeigte sich erfreut, daß die UEFA auch in dieser für einen werteorientierten Sport so wichtigen Frage klar Flagge zeige: „Nur so handeln wir glaubwürdig und werden die wirklichen Fußballfans in den Stadien Europas dazu gewinnen, nicht wegzuschauen, sondern den Kampf gegen Diskriminierung auf allen Ebenen mit uns zu führen.“ (krk)