BERLIN. Nach Ansicht des Wehrbeauftragten des Bundestages, Reinhold Robbe (SPD), wird der Bundeswehr von der Gesellschaft nicht genügend Anerkennung entgegengebracht.
„Vom Rekruten bis zum General – bei jedem Truppenbesuch klagen die Soldaten über ‘freundliches Desinteresse’ und fehlende Anteilnahme“, sagte Robbe der Bild-Zeitung. Literatur und Film hätten sich darüber hinaus so gut wie überhaupt nicht mit der Situation der Soldaten beschäftigt.
In Frankreich, Großbritannien oder den Vereinigten Staaten sei so etwas dagegen undenkbar. Sechzig Jahre nach der Gründung der Bundesrepublik sollten sich die kulturellen Eliten, Kirchen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände daher endlich solidarisch mit den Soldaten der Bundeswehr zeigen, forderte Robbe.
Robbe beklagt Ausrüstungsmängel
Zudem kritisierte der Wehrbeauftragte in einem Interview mit der Zeitschrift Das Parlament die nach wie vor bestehenden Defizite bei der Ausrüstung der Soldaten, vor allem, was die Bereitstellung von gepanzerten Fahrzeigen betreffe.
Dies sei um so gravierender, als es hier „um die Gesundheit und letztlich das Leben der Soldaten“ gehe. Aber auch der derzeitige Zustand des Sanitätswesens der Bundeswehr bereite ihm „größte Sorgen“, sagte Robbe, der am Donnerstag seinen jährlichen Bericht zum Zustand der Bundeswehr vorlegt. Das Personal sei vor allem wegen der häufigen Auslandseinsätze über alle Maßen belastet. (krk)