BUDAPEST. Die paramilitärisch auftretende „Ungarische Garde“ will gegen ihr Verbot kämpfen. Anwälte der Vereinigung kündigten an, gegen ein entsprechendes Urteil in Berufung zu gehen.
Das Hauptstadtgericht in Budapest hatte vergangene Woche die Auflösung des Trägervereins der Ungarischen Garde verfügt. Laut dem Gericht verängstige die Organisation durch ihr Auftreten bewußt die Roma-Minderheit.
Die Mitglieder der Organisation tragen weiße Hemden und schwarze Westen mit der rot-weißen Árpád-Fahne. Dieses Symbol wurde auch von den ungarischen Nationalisten verwendet, die im Zweiten Weltkrieg zu den Verbündeten des Deutschen Reiches gehörten.
Die Ungarische Garde war im August 2007 von der rechtsnationalen Kleinpartei „Bewegung für ein besseres Ungarn“ (Jobbik) gegründet worden. Hintergrund waren die Proteste gegen die damalige sozial-liberale Regierung. Jobbik-Chef Gábor Vona sagte, die Garde sei gegründet worden, um „die Ungarn zu retten“.
Roma-Organisationen hatten bereits kurz nach der Gründung der Garde im August 2007 deren Verbot gefordert. Auch der jüdische Weltkongreß hatte sich besorgt geäußert. Die Organisation stelle eine große Gefahr für die jüdische Gemeinde in Ungarn dar.