KÖLN. Der Publizist Rolf Stolz soll aufgrund seiner langjährigen Zusammenarbeit mit der JUNGEN FREIHEIT aus dem Verband deutscher Schriftsteller (VS) ausgeschlossen werden. Dies fordert neben anderen die ehemalige Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen, Eva Weissweiler. In der Gewerkschaftszeitung Kunst und Kultur schreibt sie: „Muß der VS auch Mitglieder dulden, die Thesen äußern, die als ausländerfeindlich, rassistisch und islamophob gelten können oder gar als Verharmlosung der NS-Geschichte?“
In der Internet-Zeitung Neue Rheinische Zeitung wiederholte Weissweiler die Unterstellungen. Stolz rufe nationale Kräfte von Rechts und Links zu einem gemeinsamen Kampf angeblich „gegen alles Undeutsche“ auf. Stolz, der Gründungsmitglied der Grünen ist und sich selbst eher als politisch links einordnet, wies die Unterstellungen von sich. Er habe nie zu einem Kampf „gegen alles Undeutsche“ aufgerufen: „Bei mir findet sich nirgendwo diese Formulierung.“
Islamkritik als „menschenverachtende Position“
In Wirklichkeit verlangt Stolz eine „neue Einheit der nationalen und demokratischen Kräfte von links bis rechts“. Von Vernichtung des Fremden findet sich hier nichts, wohl mahnt Stolz aber ein entschiedenes Vorgehen gegen die Islamisierung Deutschlands an. „Wir Europäer haben uns unsere Terroristen selbst erzeugt“, stellte Stolz in einem Meinungsbeitrag vom vergangenen Jahr fest. Aus „Profitgier“ habe man einer „als nützliche Idioten vorgesehenen Masse“ in Deutschland Raum geschaffen, aus der „nun Nachwuchs für den Islamterrorismus sprießt“.
Ebendiese Zeilen führt Peter Kleinert in der Neuen Rheinischen Zeitung als „Beleg“ für eine Gesinnung an, die einen Gewerkschaftsausschluß rechtfertigen soll. Auch der Historiker Fritz Bilz will „ausländerfeindliche, rassistische und menschenverachtende Positionen“ bei Stolz ausgemacht haben.
Da der VS bisher seiner Forderung „in einer falsch verstandenen Liberalität“ nicht nachgekommen sei, hat Bilz als Konsequenz seinerseits den Verband verlassen. Auch die ehemalige VS-Landesvorsitzende Antje Dertinger begründete diesen Schritt mit dem „sich rechtsextrem und rassistisch äußernden Mitglied“ Stolz.
Vor neuem Totalitarismus der „Gutmenschen“ gewarnt
Besonders erbost zeigten sich Stolz’ Kritiker über dessen JF-Kolumne „ Kammerjäger-Arsenal“, in der Stolz vor einem neuen Totalitarismus warnte: „Nun soll es Zeitgenossen geben, die weder einen guten Charakter noch je etwas für die Nation und die Menschheit geleistet haben, noch je Mut oder eine Idee hatten, sich aber gleichwohl für die Gerechten unter den Völkern halten. Unter ihnen finden sich Leute, die den von Kurt Schumacher beschriebenen Typus des im antifaschistischen Tarnanzug auftretenden ‚rotlackierten Nazis’ um neue Varianten in Rosa und Grün erweitern.“
Gegenüber der JF äußerte Stolz seine Betroffenheit über die persönlich diffamierenden Angriffe. In einer Erklärung schreibt Stolz zu den jüngsten Vorwürfen: „Es gehört im übrigen zu den Absurditäten der deutschen Situation, daß ich als Linker eine bürgerlich-konservative Zeitung nutzen muß, wenn ich Positionen veröffentlichen will, die früher in großen Teilen der Linken Konsens waren: Verbindung von Patriotismus und Internationalismus, Primat des Volkswillens, nationale Selbstbestimmung.“