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Streit um Karfreitagsfürbitte

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Wallasch, Medien, Gesicht

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Papst Benedikt XVI. am Weltjugendtag 2005 in Köln

VATIKANSTADT. Papst Benedikt XVI. hat nach der Kritik jüdischer Gemeinden Änderungen am Text der lateinischen Karfreitagsfürbitte „pro Iudaeis“ („für die Juden“) vornehmen lassen.

Die Fürbitte soll nun in einer „geglätteten“ Form gesprochen werden, wie die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) am Mittwoch berichtete. Dennoch gibt es weiterhin Protest.

Hintergrund ist der Papsterlaß „Summorum pontificum“ vom Juli 2007, in dem Benedikt XVI. die traditionelle Lateinische Messe als „außerordentliche Form der Messe“ wieder freigegeben hatte. Der zuletzt 1962 theologisch angepaßte Text dieser Messe enthält auch die Karfreitagsfürbitte „Für die Bekehrung der Juden“, mit der für den Übertritt der Juden zum Christentum gebetet wird. Unter anderem ist dort die Rede von der „Verblendung jenes Volkes“, das aus seiner „Finsternis entrissen“ werden müsse.

Das hatten liberale Katholiken sowie der Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) unter anderem zum Anlaß genommen, sich gegen die Wiedereinführung der Lateinischen Messe zu wenden.

Scharfer Protest auch gegen aktuelle Fassung

Aufgrund der Proteste hatte der Vatikan dann am Dienstag eine geänderte Form der Karfreitagsfürbitte veröffentlicht. In dieser heißt es: „Laßt uns auch beten für die Juden, auf daß Gott unser Herr ihre Herzen erleuchtet, damit sie Jesus Christus erkennen, den Retter aller Menschen.“ Und weiter: „Allmächtiger ewiger Gott, der du willst, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Gewähre gnädig, daß beim Eintritt der Fülle aller Völker in Deine Kirche ganz Israel gerettet wird.“

Aber auch die geänderte Fassung stößt weiterhin auf Protest. So hat beispielsweise die Italienische Rabbinerversammlung als Reaktion auf die Veröffentlichung des Textes das Gespräch mit der katholischen Kirche vorerst ausgesetzt.

Es sei eine „Denkpause im Dialog“ nötig, erklärte Rabbiner-Präsident Giuseppe Laras am Donnerstag nach Angaben des Senders des Erzbistums Köln, „domradio“. Ohne eine Klärung sei es „absolut nutzlos“, die Gespräche fortzuführen, da auch in der neuen Fassung Juden als verblendet dargestellt würden, nur in einer weniger deutlichen Art.

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