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Polen spielen Massenerschießungen nach

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Die Marienkirche in Krakau Foto: Wikipedia

KRAKAU. In Krakau wird die Massenerschießung von Polen durch deutsche Besatzer öffentlich nachgespielt. Organisiert wird das Freilicht-Theaterspektakel vom Jugendkulturhaus „Fort 49“ Krzesławice und dem Rat des 17. Bezirks.

Als „Erzählung von der kriegerischen Geschichte dieses Ortes“ möchte der Direktor des Kulturhauses, Franciszek Dziadoń, die Aktion verstanden wissen. In der Krzesławice-Festung am östlichen Stadtrand von Krakau waren von 1939 bis 1941 440 Polen von den NS-Besatzern erschossen und in Massengräbern verscharrt worden.

„Das ist hervorragendes Material, um mit der Jugend zu arbeiten. Lebendiger Geschichtsunterricht und nicht ein weiterer Lexikonartikel“, sagte Dziadoń der polnischen Tageszeitung Gazeta Wyborcza.

„Erschossen, um zu leben…“

In der Ankündigung des Spektakels „Erschossen, um zu leben …“ („Rozstrzelani, aby żyć …“) auf der Internetseite des Jugendkulturhaus liest man dazu: „Die Aggressoren brachten Terror und Furcht. Sie benutzten die besetzten Völker als Werkzeuge ihrer Macht, um zu zerstören und zu herrschen.“

Unter der Überschrift „Polen in den Jahren 1939 bis 1945“ heißt es weiter: „Es gab solche, die sich der Macht des Bösen nicht unterordneten. Von ihnen handelt diese Erzählung. Die von den NS-Besatzern Verhafteten. Die in den Krakauer Gefängnissen Einsitzenden. Die von der Gestapo Verhörten. Von den Geschlagenen und zum Tode Verurteilten.

Am Donnerstag gab es die erste Aufführung der Erschießungsszenen auf dem Gelände der Festungsanlagen; eine zweite folgte am Abend darauf. Bilder zeigen Darsteller in Uniformen der Wehrmacht und SS, Originalfahrzeuge der deutschen Besatzungstruppen, am Boden liegende „Erschossene“, Theaterblut – alles überragt von einer großen Hakenkreuzflagge.

Stich in ein Wespennest

„Sicher, das kann erschütternd wirken, aber wir treffen uns hier nicht zum Spaß“, erläuterte Dziadoń, der in Zusammenarbeit mit Regisseur Jarosław Szwec die Aktion organisiert hat.

Es gehe hier keineswegs um irgendwelche Nationalismen, erklärte Direktor Dziadoń der Gazeta Wyborcza. „Wir wollen die jungen Menschen sensibilisieren. Aber ich weiß, daß wir hier in ein Wespennest stoßen.“

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