BERLIN. Türkische Mädchen und junge Frauen besitzen ein deutlich höheres Suizidrisiko. Dies geht aus der Studie „Migration und Gesundheit“ des Robert-Koch-Instituts hervor, die diese Woche veröffentlicht wurde. Demnach haben türkische Mädchen unter 18 Jahren „eine fast doppelt so hohe Suizidrate wie ihre deutschen Altersgenossinnen.“ Ein Effekt, der um so stärker ins Gewicht fällt, da die Selbstmordrate von Türken insgesamt niedriger als die der Deutschen ist.
Dagegen verletzen sich türkische und arabische Jungen deutlich häufiger als deutsche. Doppelt so viele sind es in der Altersgruppe zwischen fünf und 15 Jahren, sogar mehr als dreimal soviel bei den unter fünf Jahre alten Kindern. Auch sind Einwandererkinder überdurchschnittlich häufig von Übergewicht betroffen.
Fast jeder Dritte unter 18 Jahren ist ein Einwandererkind
Schlecht ist es auch um die Mundgesundheit bestellt. Im Ruhrgebiet wurde in einer Untersuchung bei rund jedem fünften deutschen Erstkläßler ein „hohes Kariesrisiko“ festgestellt. Dagegen zählte mehr als jedes zweite Kind aus einer türkischen Familie zu dieser Gruppe. Deutsche Kinder dagegen haben häufiger chronische Krankheiten, Asthma oder Heuschnupfen.
Die Studie berücksichtigte dabei einen ausländischen Familienhintergrund, auch wenn das Kind die deutsche Staatsbürgerschaft besaß. Demnach haben diese einen Anteil von 28,6 Prozent an der Gesamtzahl aller Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahren in Deutschland.