WASHINGTON D.C. Die US-Regierung hat Vorwürfe von Papst Leo XIV., Migranten in den Vereinigten Staaten würden unmenschlich behandelt, zurückgewiesen. „Ich würde bestreiten, daß es unter dieser Regierung eine unmenschliche Behandlung illegaler Einwanderer in den Vereinigten Staaten gibt“, erwiderte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Mittwoch auf Nachfrage vor Journalisten.
Statt dessen versuche die Trump-Regierung, die US-Gesetzgebung „auf die menschlichste Weise durchzusetzen“, widersprach Leavitt dem Papst und ergänzte: „Und wir halten uns an das Gesetz.“
Die 28jährige wies darauf hin, daß in der Amtszeit von Trumps Vorgängern, Joe Biden und Barack Obama, „eine weitaus unmenschlichere Behandlung illegaler Einwanderer“ an der Tagesordnung gewesen sei. Wegen der Rekordzahlen illegaler Einwanderer zur Zeit der Präsidentschaften Obamas und Bidens wurden die Migranten teils in Käfigen an der US-Grenze zu Mexiko gefangengehalten.
Papst Leo XIV. übte Kritik an Trump-Regierung
Zuvor hatte sich Papst Leo XIV., der gebürtig aus Chicago stammt, auf Fragen in der Abtreibungsdebatte eingelassen. Dabei kritisierte er Positionen vieler Republikaner. „Und wer sagt: ‘Ich bin gegen Abtreibung, aber ich bin mit der unmenschlichen Behandlung von Migranten in den USA einverstanden’ – ob das wirklich mit dem Schutz des Lebensrechts vereinbar ist, bezweifle ich.“
Zudem betonte das Kirchenoberhaupt, daß Abtreibungsgegner, die zugleich Unterstützer der Todesstrafe sind, „nicht wirklich ein Befürworter des Lebensrechts sein können“. Vor seiner Wahl zum Papst hatte der damalige Kardinal Robert Francis Prevost bereits auf X Artikel geteilt, die führende Republikaner wie Trump und seinen Vizepräsidenten J. D. Vance kritisierten – vor allem deren Positionen zur illegalen Migration.
Kirchenoberhaupt segnet Eisbrocken auf Klimaveranstaltung
Wie schon sein Vorgänger Franziskus engagiert sich Papst Leo XIV. im Namen der Kirche für die Klimapolitik. Zur Eröffnung der vom Vatikan mitorganisierten Klimaveranstaltung „Raising Hope for Climate Justice („Hoffnung für Klimagerechtigkeit wecken“) segnete er am Mittwoch einen Brocken Gletschereis.
The Blessing of the Waters by Pope Leo XIV, at today’s ‘Raising Hope for Climate Justice’ International Conference at Castel Gandolfo. pic.twitter.com/QL5T5TOCvg
— Catholic Sat (@CatholicSat) October 1, 2025
„Mögen diese Stimmen der Hoffnung vereint erklingen. Mögen sie über diese Versammlung hinaus in jedem Winkel der Erde erschallen“, predigte Papst Leo. Das Stück 20.000 Jahre alten, grönländischen Gletschereises wurde von einem Künstler und einem Geologen nach Rom transportiert.
Papst fordert Veränderung des persönlichen und gemeinschaftlichen Lebensstils
Zu Gast war auch der Schauspieler und Ex-Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger. „Alle können Klimahelden sein“, sagte Papst Leo anläßlich des Besuchs des Actionfilmstars. Das Kirchenoberhaupt forderte: „Wir müssen vom Sammeln von Daten zur Fürsorge übergehen und vom Umweltdiskurs zu einer ökologischen Umkehr, die sowohl den persönlichen als auch den gemeinschaftlichen Lebensstil verändert.“
Die Klimaveranstaltung in Castel Gandolfo läuft noch bis zum 3. Oktober. Erwartet werden laut Vatikan News „mehr als 400 internationale Vertreter aus Kirche, Klimawissenschaft und Zivilgesellschaft“. (rsz)