LONDON. In Großbritannien hat die neue Gesundheitsstaatssekretärin der Labour-Partei sogar in linken Kreisen für Kopfschütteln gesorgt. Ashley Dalton erklärte, man solle Menschen, die sich als Lamas identifizieren, ernst nehmen.
Nachdem zuvor Andrew Gwynne wegen anstößiger Nachrichten in einem WhatsApp-Skandal entlassen wurde, ernannte Parteichef Keir Starmer die Abgeordnete Dalton zu seiner neuen Gesundheitsministerin. Doch kaum im Amt, holt sie eine Äußerung aus der Vergangenheit ein.
Dalton hatte sich 2016 auf Twitter dafür ausgesprochen, daß Menschen sich nach Belieben als Lamas identifizieren dürften. Auf die Frage, ob man Personen ernstnehmen solle, die sich als Lama sehen, antwortete sie mit: „Ja. Und man sollte sie mit Respekt und Würde behandeln.“ Zudem ließ sie wissen, daß „Transfrauen Frauen sind“, unabhängig von biologischen Tatsachen.
Wohin mit einem kranken Lama?
Die Debatte über ihre Aussagen erreichte am Montag das britische Unterhaus. Der Reform-UK-Abgeordnete Lee Anderson griff die Dalton frontal an: „Die neue im Amt hat erklärt, daß es in Ordnung sei, wenn ein Mensch sich als Lama präsentiert. Was ich wissen will: Wenn ein Familienmitglied sich als Lama identifiziert und mitten in der Nacht krank wird – ruft man dann einen Arzt, einen Tierarzt oder besorgt man eine Zwangsjacke?“
Parteikollege Wes Streeting sprang Dalton zur Seite und erklärte, sie stehe für eine Politik des Respekts. Labour steht derweil weiter unter Druck: Neben Gwynne wurde auch der Abgeordnete Oliver Ryan wegen seiner Beteiligung an der fragwürdigen WhatsApp-Gruppe suspendiert. Die Downing Street bestätigte am Montag Daltons Ernennung sowie die Umbesetzung weiterer Posten in der Regierung. (rr)